Schweiz: „Sister Project“ stellte „erfolgreiche Projekte“ vor
Mario Galgano - Davos
„Wir Ordensfrauen leben und arbeiten in der Nähe der Menschen, insbesondere derer, die am Rande unserer Gesellschaft stehen“, so Sr. Patricia Murray bei der öffentlichen Debatte in Davos. Vor zahlreichen Gästen im Zentrum „Goal 17“ sprach sie mit Vertretern von Großunternehmen wie Google oder Unilever über die heutigen globalen Probleme. Als Ordensfrauen würden sie sich mit den „größten Herausforderungen“ der Gesellschaft konkret auseinandersetzen. Dazu zählten Bereiche wie Gesundheit, Bildung, Unterstützung für Migranten und Betreuung von Opfern des Menschenhandels. „Wir streben einen strukturellen Wandel auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene an, mit und für diejenigen, die zu den am meisten Vergessenen und Ignorierten gehören“, sagte sie.
Mutige Führungspersönlichkeiten hätten ein klares Ziel und eine klare Vision, „die wir als Schwestern aus unserem Glauben und unserem dem Wohl der anderen geweihten Leben schöpfen“, pflichtete ihr die aus Indien stammende Ordensfrau Sr. Mary John bei. Sie stellte dem Publikum in Davos konkrete Beispiele erfolgreicher Projekte vor, die Ordensfrauen initiiert hätten und die Teil des „Sister Projects“ seien. Es seien oftmals nur kleine Gesten, die aber große Wirkungen erzielt hätten. So stünde im Augenblick vor allem die Lage der Frauen in der Ukraine im Fokus ihrer Tätigkeit, berichtet Sr. Mary John.
Ein erfülltes und würdiges Leben garantieren
„Unsere Vision des Evangeliums bedeutet, dass wir die Voraussetzungen dafür schaffen wollen, dass jeder Mensch ein erfülltes und würdiges Leben führen kann“, so die dritte Teilnehmerin des „Sister Projects“, die in Davos bei der Gesprächsrunde sprach: Sr. Ruth Pilar del Mora betonte in ihrem Redebeitrag, dass Ordensfrauen niemanden ausschließen: „Wir gehen nicht weg, wenn Gewalt und Konflikte ausbrechen“, fügte sie an.
Sr. Patricia Murray zählte einige konkreten Beispiele auf: „Wir alle haben das Foto von Sr. Ann Rose Nu Tawng gesehen, die vor dem Militär in Myanmar auf den Knien geht; ich denke auch an die Schwestern in Sri Lanka, die die Menschen beschützten, die gegen die Kürzung von Strom, Benzin und Medikamenten protestierten - oder an Schwester Gloria Cecilia Navarez, eine Kolumbianerin, die ich getroffen habe, als sie nach fünf Jahren Gefangenschaft im Tschad befreit worden war.“
Dies seien „unglaubliche Beispiele“ für mutige Führungspersönlichkeiten, aber oft würden diese mutige Führung im Verborgenen und im Stillen gelebt. „Mutige Führung erfordert Demut, Offenheit für Neues, Akzeptanz des Risikos des Scheiterns und des Neuanfangs“, schloss Sr. Patricia Murray die Gesprächsrunde.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.