Eine Frau in Äthiopien sammelt Getreide auf Eine Frau in Äthiopien sammelt Getreide auf 

D: Misereor fordert Hungerbekämpfung durch Gleichberechtigung

Das deutsche Hilfswerk Misereor hat darauf aufmerksam gemacht, dass Frauen weltweit in besonderer Weise von Hunger betroffen sind. Daher fordert das Hilfswerk die Politik dazu auf, Frauen und ihre Situation bei der Bekämpfung des Hungers mehr in den Blick zu nehmen.

„Frauen leiden Hunger, weil sie häufiger in Armut leben, häufiger schlecht bezahlte oder unbezahlte Arbeit machen als Männer“, erklärte Sarah Schneider, Expertin für Welternährung bei Misereor, am Montag laut einer Pressemitteilung des Hilfswerks. Gleichzeitig seien Frauen Schlüsselpersonen, wenn es um die Bekämpfung von Hunger gehe, zum Beispiel als Bäuerinnen. Frauen würden gewinnbringend und nachhaltig wirtschften.

Auch Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel betonte, die wachsende Nahrungsmittelkrise betreffe Frauen und Mädchen besonders und werde durch aktuelle Konflikte und den Klimawandel noch weiter verstärkt.

Negativer Trend durch aktuelle Krisen verstärkt

Bereits im Jahr 2020 hätten laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zehn Prozent mehr Frauen als Männer unter Hunger gelitten. Ein Jahr zuvor waren es sechs Prozent. Die negative Entwicklung habe sich 2021 unter anderem durch die Covid-19-Pandemie und die fortschreitende Klimakrise weiter verstärkt.

Misereor begrüße es deswegen, „dass die Bundesregierung eine feministische Entwicklungspolitik vorantreiben will“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Insbesondere im Kampf gegen den dramatisch wachsenden Hunger in vielen Ländern des Globalen Südens gilt es, Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern und der Ernährungssicherung zusammen zu denken.“

Daher fordere Misereor das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dazu auf, Frauenorganisationen in den Ländern des globalen Südens sowie agrarökologische Beratungsprogramme zu unterstützen, auch im Rahmen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.

(misereor - hk)

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26. September 2022, 12:33