Kardinal Marx: "Der Krieg löst niemals ein Problem" Kardinal Marx: "Der Krieg löst niemals ein Problem" 

D: Kardinal Marx mahnt zu Einheit und Respekt

Der Erzbischof von München-Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat anlässlich der 50. „Interkulturellen Woche“ beim „Gottesdienst der Nationen“ zur Einheit untereinander und gegenseitigem Respekt aufgerufen. Er verurteilte die Sprache des Krieges und warb für eine Kultur der Gastfreundschaft.

Im Rahmen der Interkulturellen Woche, die seit dem Jahr 1975 immer Ende September stattfindet, sprach Kardinal Marx zur Feier des „Gottesdienstes der Nationen“ über die Notwendigkeit der Kirche im alltäglichen Diskurs. Die Stimme der Kirche werde im Kleinen wie im Großen gebraucht, betonte Marx. „Wenn wir im Miteinander, zunächst als katholische Kirche, mit den verschiedenen muttersprachlichen Gemeinden, Kulturen und Traditionen, auch deutlich machen können, dass wir gut zusammenleben und Zeugnis ablegen können für die Einheit und Gleichheit aller Menschen, dann ist das ein Zeichen und ein wichtiges Element für die Botschaft: Alle Menschen sind Brüder und Schwestern, sie gehören zusammen!“, sagte der Erzbischof am Sonntag im Liebfrauendom.

„Der Krieg löst niemals ein Problem“

Spirale der Gewalt durchbrechen

Vor dem Hintergrund der vielen Konflikte weltweit warnte Marx vor der Logik des Aufrüstens und des Krieges. „Das führt zu einer unendlichen Spirale der Gewalt, die irgendwann auch einsetzt und zur Ungleichheit der Menschen führt, weil die ökonomischen Ressourcen dem Militär vorbehalten sind“. Er zeigte sich besorgt über die „Sprache der Politik. Sie bringt uns nicht weiter. Der Krieg löst niemals ein Problem, sondern nur die Verständigung und die Erinnerung daran, dass wir gleiche Interessen haben, dass wir Menschen sind, dass wir einander respektieren sollten und dass wir einen Ausgleich finden müssen, einen Kompromiss.”

„In diesem Land seid ihr willkommen! Wir gehören zusammen – in einem Erzbistum und in einer Kirche. You are all welcome“

Hoffnung statt Resignation

Trotz der angespannten Weltlage, so Marx, dürfe man nicht in Resignation und Zynismus verfallen. „Wenn wir das aufgeben, sind wir nicht mehr Zeuginnen und Zeugen der Hoffnung.“ Er verwies auf die Worte von Papst Leo XIV., dass eine andere Welt möglich sei. „Daher rufe ich euch zu wie im vergangenen Jahr: In diesem Land seid ihr willkommen! Wir gehören zusammen – in einem Erzbistum und in einer Kirche. You are all welcome!“

(pm - lyk)

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29. September 2025, 14:57