Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler (Archivbild) Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler (Archivbild)  

Ö: Bischof kritisiert geplante Kürzungen der Regierung

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler warnt vor sozialer Kälte durch geplante Kürzungen im Sozialbudget des Landes. Er sehe mit Besorgnis, dass strengere Sanktionen, Leistungskürzungen für kinderreiche Familien oder die finanzielle Rückstellung subsidiär Schutzberechtigter diskutiert werden. Die Verschärfung des Mindestsicherungsgesetzes würde gegen den Auftrag einer Regierung sprechen, sagte der Bischof der „Tiroler Tageszeitung" (Donnerstagsausgabe).

„Wer auf Hilfe angewiesen ist - durch Krankheit, Flucht, Behinderung oder Arbeitslosigkeit -, darf nicht durch pauschale Kürzungen oder Stigmatisierung bestraft werden", so Glettler. Ein solidarisches Gemeinwesen dürfe nicht dort sparen, „wo es um die Würde und das tägliche Leben der Schwächsten geht". Längerfristig, so räumte Glettler aber ein, müsse unter Einbindung aller Player im Sozialbereich „diskutiert werden, wie der soziale Auftrag des Landes leistbar bleiben kann". Dennoch müsse „ein Tirol, das niemanden zurücklässt, möglich sein", erklärte Bischof Glettler im Zeitungsbeitrag diesen Donnerstag.

Reform der Mindestsicherung soll 2026 kommen

Vor rund zwei Wochen hatte die Landesregierung eine Reform der Mindestsicherung mit kommendem Jahr angekündigt, die eine Deckelung der Beträge für Großfamilien und die Streichung des Anspruchs auf Mindestsicherung von subsidiär Schutzberechtigten, also Personen mit befristetem Aufenthaltsrecht, vorsieht. Letztere sollten - wenn nötig - nur noch die Grundversorgung beziehen können. „Wer auf Hilfe angewiesen ist, darf nicht durch pauschale Kürzungen bestraft werden", sprach Bischof Glettler eine eindringliche Warnung aus.

„Wer auf Hilfe angewiesen ist, darf nicht durch pauschale Kürzungen bestraft werden“

(tiroler tageszeitung/kap - sst) 

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25. September 2025, 15:36