Schweiz: Rückendeckung für Laien in Kirchenleitung
Morerod hatte bereits 2020 Laien an die Spitze seiner Diözesanregionen gestellt, die zuvor von Priestern geleitet worden waren. Trotz heftiger Kritik verteidigte er jetzt gegenüber dem Westschweizer Portal cath.ch seine Entscheidung. In den sozialen Netzwerken sei von einer „Ersetzung von Priestern“ und einer „gefährlichen Entheiligung“ die Rede gewesen. In italienisch- und englischsprachigen Medien habe es sogar eine Pressekampagne gegen die Beauftragung von Laien gegeben, wie ihm bei einem Besuch in Rom mitgeteilt worden war. Das Dikasterium für die Glaubenslehre habe daraufhin die zuständigen Nuntiaturen gebeten, falsche Gerüchte über Morerods Arbeit zu dementieren.
Die neuen Laienverantwortlichen stießen trotz vereinzelter Vorbehalte auf recht breite Zustimmung, so der Bischof: „Es gibt keine offensichtlichen Neuerungen, und es braucht immer eine gewisse Zeit, bis sich die Menschen daran gewöhnt haben“. Auch in Rom würden vielfach Frauen in Führungspositionen berufen. „Wir befinden uns also nicht in einer völlig neuen Situation, sondern in einer allgemeinen Bewegung innerhalb der Kirche“, erklärte Morerod und zog nach fünf Jahren eine positive Bilanz. Auch in französischen Diözesen hätten Frauen bereits Führungspositionen inne. Daher sei aus seiner Sicht sein Vorgehen keineswegs ein Alleingang.
Kein Alleingang
In Rom habe er nun Rückendeckung durch den Vatikan bekommen. Man habe ihm dort versichert, dass er die an die Spitze der Diözesanregionen berufenen Laien sogar zu „Vikaren“ ernennen könne, so Morerod. Das habe er jedoch nicht getan, weil „die Erklärung zu kompliziert gewesen wäre“.
(kna – lyk)
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