Kardinal Walter Kasper Kardinal Walter Kasper 

D: Kasper sieht Papstreise nach Nizäa als Botschaft der Einheit

Die erste Auslandsreise von Papst Leo XIV. in die Türkei (Türkiye) und den Libanon ist nach Überzeugung von Kardinal Walter Kasper ein starkes Signal des Friedens und der Einheit. Der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen betonte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der theologischen Zeitschrift „Communio“ (online), der Papst komme als Pilger nach Nizäa.

„Papst Leo kommt als Pilger nach Nizäa, um zu sagen, dass bei allen Unterschieden, die damals und die uns heute trennen, Friede möglich ist“, erklärte Kardinal Kasper.

Papst Leo XIV. absolviert von Donnerstag bis Dienstag seine erste Auslandsreise, deren erste Stationen der Türkei gelten, wo die Kirche das 1700-jährige Jubiläum des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa feiert.

„In unitate fidei“ – In der Einheit des Glaubens

Laut Kasper lasse sich die Reise ideal mit dem Motto „In unitate fidei“ (In der Einheit des Glaubens) überschreiben. Dieser Titel stammt vom Apostolischen Schreiben, das Papst Leo XIV. am vergangenen Sonntag zum Jubiläum veröffentlichte.

Der Kardinal zog Parallelen zur historischen Bedeutung von Nizäa: „In Nizäa haben vor 1.700 Jahren Ost und West des damaligen Römischen Reiches zusammengefunden.“ Er sieht die Notwendigkeit dieser Botschaft in der Gegenwart umso dringlicher: „Die Einheit und der Friede in der Welt ist heute erneut bedroht.“

Friede geht über die Christenheit hinaus

Kasper hob hervor, dass die Friedensbotschaft des Papstes über den Dialog zwischen den christlichen Konfessionen hinausreiche. Das Bekenntnis von Nizäa beginne mit dem Glauben an den einen Schöpfergott.

„Dieser Glaube eint uns mit unseren jüdischen und muslimischen Brüdern und Schwestern. Schalom – salam, das sollten wir gemeinsam sagen und Wege des Friedens miteinander und zueinander finden“, forderte der Kardinal.

Papst Leo XIV. komme als „Zeichen und Werkzeug der Einheit und des Friedens der weltweiten Christenheit“ nach Nizäa. Das Nizänum sei allen Kirchen des ganzen Erdkreises gemeinsam und damit gemeinsame Quelle, Grundlage und Mitte des Glaubens. Kasper schloss mit einem Appell an alle Gläubigen: „Wir alle sollten ihn dabei nach Kräften unterstützen und ihn im Gebet begleiten.“

(comunio/kap - mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

27. November 2025, 12:49