Kathedrale von Fulda Kathedrale von Fulda  (ANSA)

Katholische Kirche in Deutschland soll neues Gremium bekommen

Bischöfe und Laien wollen künftig in einem neuen Gremium über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland beraten. Am Samstag verabschiedeten sie in Fulda eine Satzung für die „Synodalkonferenz“. Bestand hat die Entscheidung nur mit einer Zustimmung von Rom.

Die zukünftige Synodalkonferenz soll Stellung nehmen zu wesentlichen Entwicklungen in Staat, Gesellschaft und Kirche, hieß es aus Fulda. Außerdem wollen Bischöfe und Laien in dem neuen Gremium zu wichtigen Fragen des kirchlichen Lebens Beschlüsse fassen. Schließlich soll die Synodalkonferenz ein Mitspracherecht erhalten bei Finanz- und Haushaltsangelegenheiten der katholischen Kirche in Deutschland, „die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden".

Hoffnung auf Zustimmung aus Rom

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sprach von einem großartigen Moment. Zwei Instanzen müssten die Satzung nun bestätigen: die Vollversammlung der Bischofskonferenz und jene des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. „Wir hoffen, dass die Satzung auch in Rom Zustimmung findet. Das braucht sie, damit wir arbeiten können", erklärte Bischof Bätzing. Vorgesehen ist, dass dem neuen Gremium die 27 Ortsbischöfe angehören, ebenso viele Vertreter des Zentralkomitees sowie 27 weitere Katholikinnen und Katholiken aus ganz Deutschland. In Fulda fehlten bei der fünften und letzten Sitzung des Synodalen Ausschusses mehrere Diözesanbischöfe, die den Synodalen Weg befürwortet hatten, so der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Hamburger Erzbischof Stefan Heße, der Osnabrücker Bischof Dominicus Meier und der Magdeburger Bischof Gerhard Feige.

Irme Stetter-Karp
Irme Stetter-Karp   (ANSA)

Die Präsidentin des Katholikenkomitees, also des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus, Irme Stetter-Karp, hob hervor, „dass Bischöfe und Laien in dieser Synodalkonferenz künftig gemeinsam beraten und Beschlüsse fassen". Darum hatten die deutschen Kirchenvertreter lange mit dem Vatikan gerungen. In der Vergangenheit äußerte Rom mehrfach Vorbehalte mit Blick auf das Projekt. Im Kern ging es dabei um die Frage, ob und in welcher Weise Bischöfe und Laien gleichberechtigt Entscheidungen über das kirchliche Leben in Deutschland fällen können.

Vier Bistümer fehlten bei Sitzungen des Synodalen Ausschusses ganz

Vier Bischöfe hatten mit Verweis auf diese Vorbehalte nicht an den Sitzungen des Synodalen Ausschusses teilgenommen: der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und die Bischöfe von Passau, Regensburg und Eichstätt, Stefan Oster, Rudolf Voderholzer und der inzwischen emeritierte Gregor Maria Hanke.

Der Ausschuss, der jetzt zum letzten Mal in Fulda zusammenkam, hatte unter anderem zur Aufgabe, die Satzung für die Synodalkonferenz zu erarbeiten. Er hoffe, dass an der Synodalkonferenz alle Bischöfe „mitwirken wollen und können", sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Bätzing. „Ich kann nur eine herzliche Einladung aussprechen, sich diesem großen Zukunftsprojekt der katholischen Kirche in Deutschland anzuschließen." Die Synodalkonferenz könnte zum ersten Mal am 6. und 7. November 2026 in Stuttgart zusammenkommen.

(kna – gs)

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22. November 2025, 16:31