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Österreich: Propst präsentiert Lösung zu Goldenstein

Der Konflikt um drei Ordensfrauen des Klosters Goldenstein in Elsbethen, Salzburg, scheint vorerst eine Lösung zu finden. Der Fall der drei betagten Schwestern, die aus dem Altersheim zurück in ihr Kloster zogen, hatte auch international für Aufsehen gesorgt.

Propst Markus Grasl, Apostolischer Kommissar der Augustiner-Chorfrauen Goldenstein, präsentierte bei einem Treffen mit Unterstützerinnen der Schwestern einen Vorschlag, der „bis auf Weiteres“ den Verbleib der Schwestern im Kloster unter bestimmten Auflagen ermöglichen soll, vorbehaltlich ihrer Zustimmung. „Ich freue mich, dass es in den vergangenen Wochen gelungen ist, eine gute Lösung für alle Beteiligten auszuarbeiten und zu finden“, so Grasl laut einer Stellungnahme. Die endgültige Entscheidung liege nun bei den Schwestern.

Nach der Besetzung des Klosters durch die Schwestern im September dieses Jahres hatten Diskussionen über ihre künftige Unterbringung und Betreuung internationale Aufmerksamkeit erregt. Die drei zwischen 81 und 88 Jahre alten Frauen hatten den Wunsch geäußert, weiterhin im Kloster zu leben statt im Pflegeheim. Propst Grasl betonte, er nehme diesen Wunsch ernst, auch wenn er der Meinung sei, dass eine Betreuung in einer spezialisierten Einrichtung umfassender wäre. Ziel sei es, eine „tragfähige und zukunftsorientierte Lösung“ zu erarbeiten, die sowohl die körperliche Versorgung als auch das geistlich-spirituelle Leben der Schwestern sicherstellt.

„Bis auf Weiteres“

Die Hauptpunkte der vorgeschlagenen Vereinbarung umfassen: die Möglichkeit, im Kloster zu wohnen, die Wiederherstellung des Klausurbereichs, also der klösterlichen Regeln für Rückzug und Gebet mit Räumen ohne Zutrittsmöglichkeit für ordensfremde Personen, sowie die spirituelle Begleitung durch einen Priester aus dem Stift Reichersberg. Zudem sollen den Ordensfrauen 24-Stunden-Pflegekräfte und medizinische Betreuung zur Verfügung stehen. Eventuelle Umbauten im Kloster sollen in Abstimmung mit Propst Grasl erfolgen. Sobald die Schwestern „in solcher Weise pflegebedürftig sind, dass die Betreuung im Kloster nicht mehr möglich ist“, solle eine Übersiedlung in ein Pflegeheim in Elsbethen „in Sichtweite des Klosters“ geschehen, sofern dort ein Platz frei sei.

Grasl dankte außerdem den Helferinnen und Helfern, die die Schwestern in der jüngeren Vergangenheit begleitet haben. Er schlug vor, Spenden, die den Schwestern zugutekamen, sowie jene Mittel, die ihnen aus dem Verkauf eines demnächst erscheinenden Buches über sie zugedacht waren, einem Missionsprojekt für die Ausbildung junger Mädchen und Frauen zu widmen, da diese den Ordensfrauen stets besonders wichtig gewesen sei. Sinnvoll wäre dies auch deshalb, da die drei Schwestern wie schon bisher alle notwendigen Finanzmittel vom Kloster Goldenstein zur Verfügung gestellt bekommen würden.

Intensive Gespräche mit den zuständigen Stellen in Rom und mit der Erzdiözese Salzburg

Vorab hatte es laut dem Propst intensive Gespräche mit den zuständigen Stellen in Rom und mit der Erzdiözese Salzburg gegeben. Sein Vorschlag für die zu treffende Vereinbarung sei den Helferinnen der Schwestern zur Weiterleitung an diese übergeben worden. Er wünsche sich, „dass die Schwestern den von mir skizzierten Weg akzeptieren und hoffe, dass wieder ein geregeltes Ordensleben in Goldenstein Realität ist“, so Grasl. Aus seiner Sicht habe er dafür nun alle Voraussetzungen geschaffen.

Abschließend betonte der Propst die Bedeutung der Barmherzigkeit als Grundmaxime christlichen Lebens. „Im Blick auf die letzten Wochen, manche Aktionen der Schwestern und die medial-öffentlich über mich verbreiteten Gerüchte leitet mich diese Maxime christlichen Lebens“, so Grasl.

(kap – sk)
 

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28. November 2025, 10:52