Kenia: Ordensschwester stärkt durch Landwirtschaft Gemeinschaft
Sr. Christine Masivo, CPS
Schwester Josephine Kwenga, eine Ordensfrau aus Saint-Joseph-de-Tarbes, verändert Leben, indem sie Glauben, Nachhaltigkeit und die Stärkung der Gemeinschaft miteinander verbindet.
Nachhaltige Landwirtschaft bringt neues Leben für Familien, Gemeinschaften und für die Mission der Kirche, sich in Einklang mit ihrer Berufung um die Schöpfung zu kümmern.
Ganzheitlicher Dienst
Im Jahr 2023 erhielt Sr. Josephine eine Anerkennungsurkunde von der Stiftung der UN-Journalisten und -Schriftsteller für ihre Arbeit im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft. Ihr Zeugnis als Ordensfrau und ihre prophetische Rolle in der heutigen Gesellschaft verbinden sich mit ihrer Leidenschaft für den Dienst.
„Ich brenne für Teamarbeit sowie für die Förderung einer ganzheitlichen Entwicklung und sozialen Transformation“, sagte sie gegenüber Vatican News. „Unser Dienst besteht nicht darin, Ressourcen anzuhäufen, sondern die Gemeinschaft zu befähigen, Programme zu organisieren, die Glauben und Nachhaltigkeit vereinen, und eine Ressource für diejenigen zu sein, denen wir dienen.“
Sr. Josephine ist dank ihres einzigartigen akademischen Hintergrunds in den Bereichen Bildung, Entwicklungsstudien, soziale Transformation, Spezialisierung auf nachhaltige Entwicklung, Friedensförderung, Führung und Projektmanagement bestens darauf vorbereitet, Entwicklungsinitiativen zu leiten.
Landwirtschaft als spiritueller Akt
Landwirtschaft ist mehr als Nahrungsmittelproduktion, glaubt Sr. Josephine. „Wenn wir den Boden bebauen und uns um Pflanzen und Tiere kümmern, nehmen wir am schöpferischen Wirken Gottes teil“, sagte sie.
„Wir lernen Geduld, Vertrauen und Demut. Es verbindet uns mit dem Rhythmus des Lebens: Wenn wir säen, pflegen und ernten, spiegelt das den Weg des Glaubens wider – und so wird Landwirtschaft zu einem Gebet für die Gabe der Schöpfung“, erklärte sie.
Diese Sichtweise hat einen tiefgreifenden Einfluss auf Landwirte, die ihre Arbeit oft als wenig geschätzt oder beschwerlich empfinden. Die Zusammenarbeit mit den Bauern auf den Feldern hat Schwester Josephine geholfen, Wahrnehmungsbarrieren abzubauen.
„Am Anfang sind viele Bauern überrascht, eine Schwester im Habit mit einer Hacke zu sehen“, sagte sie. „Aber dann wird aus der Überraschung oft auch schnell Respekt. Die Bauern sagen, dass es für sie eine Ermutigung ist zu sehen, wie Ordensschwestern ihnen beibringen, großartige Landwirte zu sein, weil es zeigt, dass ihre Arbeit in den Augen Gottes und der Kirche eine würdige Arbeit ist.“
Geschichten der Verwandlung
Sr. Josephine hat eine Geschichte erzählt, die Mut macht. In ihrer Region waren einige Landwirte so arm, dass sie einfache Werkzeuge mieten mussten und dabei die Hälfte ihres Tageslohns ausgaben, nur um auf den Feldern anderer Leute arbeiten zu können. „Nachdem sie am Programm der nachhaltigen Landwirtschaft der Schwestern teilgenommen hatten, konnten sie nicht nur ihre eigenen Werkzeuge erwerben, sondern haben auch begonnen, ihre eigenen Lebensmittel anzubauen und sogar einen Überschuss für den Verkauf zu produzieren“, sagte sie.
„Heute haben einige von ihnen sogar Milchziegen“, bemerkte sie stolz. „Was als bloßes Überleben begann, ist zu Würde, Hoffnung und einer besseren Zukunft geworden. Das erfüllt mich mit Freude und Zuversicht, denn die Landwirtschaft hat ihnen ein neues Leben geschenkt.“
Herausforderungen und Durchhaltevermögen
„Die Landwirte tun sich schwer zu glauben, dass die Dinge anders sein könnten“, so Sr. Josephine. Hinzu kommen begrenzte Ressourcen sowie Schwierigkeiten wie Dürre und schlechte Ernten.
Was ihr hilft, diese Herausforderungen zu bewältigen, sind Gebet und Gemeinschaft. „Ich trage die Last nicht allein“, sagte sie. „Ich teile meine Kämpfe mit meiner Ordensgemeinschaft. Wir beten gemeinsam für unseren Dienst und entwickeln Strategien für unser Handeln. Mit Gott, Kreativität und Ausdauer ist Veränderung möglich.“
Die Verbindung von Tradition, Technologie und Glauben
Moderne Landwirtschaft wird oft als untrennbar von Technologie und Klimawandel gesehen. Doch Sr. Josephine glaubt, dass „Innovation dem Leben dienen, nicht es ersetzen muss“.
Inspiriert von Laudato si’ und Fratelli tutti verbindet sie moderne Methoden der Bewässerung, Bodenerhaltung und klimaintelligenten Landwirtschaft mit traditionellen biologischen Praktiken.
„Es geht darum, das Lebensspendende in der Tradition zu bewahren, das Schädliche zu verwerfen und Technologie so einzusetzen, dass sie die Schöpfung und die Würde der Landwirte respektiert“, erklärte sie. „Wir evangelisieren die Technologie – nicht umgekehrt.“
Die verborgene Kraft der Ordensfrauen
Sr. Josephine verkörpert das, was sie „die verborgene Kraft der Präsenz“ nennt: „Unsere visionäre Stimme liegt nicht in lauten Worten“, sagte sie, „sondern in beständigen Taten, die Würde wiederherstellen, Gemeinschaft aufbauen und sich um die Schöpfung kümmern. Transformation entsteht nicht immer aus Positionen der Autorität, sondern aus Mitgefühl und Dienst. Das ist das stille, aber kraftvolle Zeugnis der Ordensfrauen.“
„Wenn wir in das Ordensleben eintreten, bringen wir Offenheit und Bereitschaft mit, auf die Bedürfnisse der Mission zu antworten“, erklärte sie. „Man kann als Lehrerin ausgebildet sein und wird dann in die Landwirtschaft oder in einen anderen Bereich gerufen. Entscheidend ist, auf die Zeichen der Zeit mit Glauben und Großzügigkeit zu antworten. Dort liegt die Erfüllung.“
Träume für die Zukunft
Mit Blick auf die Zukunft träumt Sr. Josephine von einer Welt, in der Landwirtschaft nicht als bescheidene Tätigkeit, sondern als würdige Berufung angesehen wird. „Wir alle brauchen Nahrung; die Landwirtschaft trägt uns alle. Ich wünsche mir, dass die Landwirte ihre Rolle mit Zuversicht und Stolz annehmen und dass die Kirche an ihrer Seite steht – nicht nur als Stimme, sondern als aktive Partnerin“, sagte sie.
Sie träumt davon, biologische und regenerative Landwirtschaft zu fördern, damit kommende Generationen Böden erben, die fruchtbarer sind als zuvor. „Wenn Familien Ernährungssicherheit haben, herrscht Frieden in den Häusern und Harmonie in den Gemeinschaften“, schloss Sr. Josephine. „Viele Konflikte, sogar globale, entstehen aus Ressourcenknappheit. Wenn wir dieses Problem angehen, bauen wir echten Frieden.“
(vaticannews)
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