Papst: Für eine „Ökumene aus den Eingeweiden“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Das Buch Figeroas beinhaltet in chronologischer Reihenfolge jene Artikel, Beiträge und Interviews, die der Autor im „L'Osservatore Romano“ veröffentlicht hat. Der Argentinier arbeitet seit 2016 mit der Vatikanzeitung zusammen. Er ist der erste Protestant in der Geschichte der vatikanischen Zeitung. Figueroa, der seit über zwanzig Jahren mit Jorge Mario Bergoglio – dem heutigen Papst – befreundet ist und Mitglied der argentinischen presbyterianischen Kirche ist, befasst sich mit einer Vielzahl von Themen, deren gemeinsamer Nenner der ökumenische Weg zwischen den Kirchen ist. Das Buch wurde an diesem Montag von Marco Impagliazzo, Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, und von Lorenzo Fazzini, Redaktionsleiter der LEV, vorgestellt. Andrea Monda, Direktor der Vatikanzeitung, hat das Treffen eröffnet und die Präsentation wurde von Silvina Pérez, Leiterin der spanischen Wochenausgabe, moderiert.
Ökumenische Pilgerreise
Wie Franziskus in seinem Vorwort schreibt, handele es sich „auf den ersten Blick um ein Buch über den Dialog zwischen den Religionen“, in dem man „aber beim Durchblättern eine ökumenische Pilgerreise entdeckt“. Die Texte seien „echt, persönlich und vor allem spirituell“. Wenn er an Ökumene denke, so finde er vor allem die „Ökumene der Eingeweide“ als passende Beschreibung. Dies sei, so der Papst, eine Definition, die einen Stil des Verständnisses der menschlichen Geschwisterlichkeit kennzeichne. Eine solche Ökumene geschehe unter der Führung des Heiligen Geistes, mit dem Fleisch seines Sohnes und der Liebe eines Vaters für seine Kinder. All dies geschehe „aus den Eingeweiden“ heraus, also aus dem Inneren eines jeden einzelnen von uns.
Das Buch erzähle von den verschiedenen Stationen aus dem Leben Figueroas „auf dem Weg zu einer Ökumene, die versucht, im offenen Meer der ganzen Menschheit, ihren wirklichen Problemen, ihren Ängsten und ihren transzendentesten Bestrebungen zu segeln“. Es handele sich um eine Ökumene, die Figueroa mit der Schöpfung und dem Kosmos als Teil eines harmonischen, miteinander verbundenen und voneinander abhängigen Ökosystems verbinden wolle. „Dies ist in meinen Enzykliken Laudato si' und Fratelli tutti, die beide ökumenisch sind, sehr, sehr präsent“, stellt der Papst fest.
Er habe Figueroas „echtes Engagement für einen tiefgründigen ökumenischen Dialog und einer echten Begegnung“ erlebt, „in deren Rahmen wir eine sehr bereichernde brüderliche Freundschaft und sogar eine Fernsehsendung in Buenos Aires, zusammen mit Rabbi Abraham Skorka, geteilt haben“, erläutert der Papst. Es erfülle ihn mit Freude, dass eine „ökumenische Offenheit“ der Vatikanzeitung während seines Pontifikats stattgefunden habe, so Franziskus. Er habe die Artikel von Marcelo Figueroa immer aufmerksam gelesen und werde sie auch weiterhin lesen, „weil sie mir helfen, den ökumenischen Weg, den ich gegangen bin und den ich noch vor mir habe, mit den Augen eines Bruders zu betrachten, der versucht, mein Pontifikat aus einer ökumenischen Perspektive neu zu lesen und zu interpretieren“.
(vatican news)
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