Papst: Leo XIV. ermutigt Jugend, Zeugen des Glaubens zu sein
Zum Weltjugendtag 2027 in Seoul werden zwischen dem 3. und 8. August Jugendliche aus der ganzen Welt in der Hauptstadt Südkoreas erwartet. Unter dem Motto „Habt Mut: Ich habe die Welt besiegt“ (Joh 16,33) wird Seoul Gastgeber des ersten Weltjugendtages in Asien seit 1995. Papst Leo XIV. richtete sich in einer Grußbotschaft an junge Menschen weltweit und stimmte auch auf das globale Großereignis ein.
„In der Kraft des Heiligen Geistes bereiten wir uns als Pilger der Hoffnung darauf vor, mutige Zeugen Christi zu werden. Machen wir uns also ab jetzt auf den Weg, der uns zum internationalen WJT in Seoul im Jahr 2027 führen wird“, so der Papst. Er stellt in seinem Schreiben zwei Aspekte des Zeugnisgebens heraus: „unsere Freundschaft mit Jesus, die wir von Gott als Geschenk annehmen, und das gesellschaftliche Engagement eines jeden von uns als Baumeister des Friedens.“
Zeugnis der Freundschaft
So entspringe christliches Zeugnis aus der „Freundschaft mit dem Herrn, der zum Heil aller Menschen gekreuzigt wurde und auferstanden ist“. Dieses Zeugnis dürfe allerdings nicht mit ideologischer Propaganda verwechselt werden. Damit warnte Leo davor, die christliche Botschaft als politisches Mittel zu instrumentalisieren. Stattdessen sei es ein „echtes Prinzip der inneren Umgestaltung und der sozialen Sensibilisierung“. Jesus wolle seine Jünger „Freunde“ nennen – sie, denen er das Reich Gottes verkünde und die er gebeten habe, bei ihm zu bleiben, damit sie eine Gemeinschaft bilden und er sie aussenden könne, um das Evangelium zu verkünden. „Wenn Jesus also zu uns sagt: ‚Gebt Zeugnis‘, dann versichert er uns damit, dass er uns als seine Freunde betrachtet. Er will uns weder als Knechte noch als ‚Aktivisten‘ einer Partei: Er lädt uns ein, als Freunde bei ihm zu sein, damit unser Leben erneuert wird“, so der Papst.
Den Erlöser erkennen
Als Vorläufer Jesu und mutigen Zeugen des Evangeliums bezeichnete Papst Leo XIV. Johannes den Täufer. Er habe Jesus unter den gewöhnlichen Menschen erkannt. Daher bestehe wahres Zeugnis darin, auf den einzigen Erlöser hinzuweisen und ihn zu erkennen, wenn er in Erscheinung tritt. Leo spannte damit den Bogen zu den Worten seines Vorgängers Papst Franziskus: „Wenn wir nicht aus uns selbst und aus unserer Komfortzone herausgehen, wenn wir uns nicht zu den Armen und zu denen begeben, die sich vom Reich Gottes ausgeschlossen fühlen, begegnen und bezeugen wir Christus nicht. Dann verlieren wir die wunderbare Freude, die einen beim Hören oder Verkünden der Frohen Botschaft erfüllt.“
In der Hoffnung standhaft
Der Pontifex machte die widrigen Lebensbedingungen vieler junger Menschen deutlich, die zur Flucht gezwungen oder andauernder Gewalt ausgesetzt sind. Er rief dazu auf, ihnen zur Seite zu stehen, sie zu begleiten und zu zeigen, dass Gott in Jesus jedem Menschen nahegekommen ist. „Christus zeigt, dass Gott Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit ist“, zitierte er Papst Franziskus aus seiner Enzyklika Dilexit nos. Zeugnis abzulegen sei nicht immer einfach, räumte Papst Leo ein. So seien Ablehnung und Widerstand Anlass, „das oberste Gebot in die Tat umzusetzen: ´Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen´ (Mt 5,44). Das ist es, was die Märtyrerinnen und Märtyrer seit den Anfängen der Kirche getan haben. Lasst euch also nicht entmutigen: Wie die Heiligen seid auch ihr dazu berufen, in der Hoffnung standhaft zu bleiben, besonders wenn ihr mit Schwierigkeiten und Hindernissen zu kämpfen habt.“
Stifter des Friedens
Abschließend mahnte Papst Leo XIV. davor, die Worte des Glaubens zu benutzen, um zu spalten. „Tut euch stattdessen zusammen, um Ungleichheiten zu beseitigen und polarisierte und unterdrückte Gemeinschaften zu versöhnen. Das Zeugnis der Geschwisterlichkeit und des Friedens, das die Freundschaft mit Christus in uns weckt, befreit uns aus der Gleichgültigkeit und geistigen Trägheit und lässt uns Verschlossenheit und Misstrauen überwinden. Es verbindet uns auch miteinander und spornt uns an, uns gemeinsam zu engagieren – von der ehrenamtlichen Arbeit bis zur politisch aktiven Nächstenliebe – mit dem Ziel, neue Lebensbedingungen für alle zu schaffen.“
(vatican news - lyk)
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