In Brand gesetzte Häuser im Rakhine State in Myanmar In Brand gesetzte Häuser im Rakhine State in Myanmar 

Papst: Internationale Gemeinschaft soll Myanmar nicht vergessen

Bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch hat Papst Leo XIV. dazu eingeladen, für Menschen in Konfliktgebieten zu beten. Insbesondere erinnerte er dabei an die Situation in Myanmar und forderte den Einsatz der internationalen Gemeinschaft für humanitäre Hilfe.

„Ich lade euch ein, euch meinem Gebet für all jene anzuschließen, die in verschiedenen Teilen der Welt unter bewaffneten Konflikten leiden; ich denke besonders an Myanmar und fordere die internationale Gemeinschaft auf, die Bevölkerung dieses Landes nicht zu vergessen und die notwendige humanitäre Hilfe zu leisten“, wandte sich Papst Leo in seinen italienischen Grüßen am Ende der Generalaudienz an die rund 40.000 auf dem Platz anwesenden Pilger.

Insbesondere nahm er die internationale Gemeinschaft in die Pflicht, der Bevölkerung von Myanmar beizustehen. Diese leidet seit Jahren unter der Gewalt des Bürgerkriegs und unter zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, welche zu einer schweren humanitären Krise geführt haben.

Vier Jahre der Gewalt

Im Februar 2021 putschte sich das Militär an die Macht und stürzte die Regierung der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) – die Partei von Aung San Suu Kyi, welche die Wahlen im November 2020 gewonnen hatte. Auf den Putsch folgende Proteste schlug die Junta, die sich Staatsverwaltungsrat (SAC) nennt, mit Gewalt nieder. Seitdem führt sie einen Bürgerkrieg gegen zahlreiche bewaffnete ethnische Gruppen, die sich ihr widersetzen. Der militärische Konflikt hat schwerwiegende und weitverbreitete Menschenrechtsverletzungen zur Folge, darunter Zwangsrekrutierungen, willkürliche Inhaftierungen und außergerichtliche Hinrichtungen. Nach wie vor besonders prekär ist auch die Situation der muslimischen Minderheit der Rohingya, von denen Hunderttausende ins Nachbarland Bangladesch geflohen sind.

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Ungewisse Wahlen und Naturkatastrophen

Auch die Hoffnung der Bevölkerung Myanmars auf eine neue, demokratisch gewählte Regierung rückt in weite Ferne. Der Anführer der herrschenden Junta, General Min Aung Hlaing, der seit dem Staatsstreich von 2021 die Streitkräfte befehligt, erklärte kürzlich, dass die vom Militär gestützte Verwaltung aufgrund des Bürgerkriegs nicht in der Lage sein werde, die kommenden allgemeinen Wahlen im ganzen Land zu organisieren.

Zu dieser politischen Lage kommt eine dramatische humanitäre Situation, die sich durch die Überschwemmungen im Juni und das Erdbeben der Stärke 7,7 vom 28. März weiter verschärft hat. Dieses forderte rund 3.700 Todesopfer und 4.800 Verletzte und ließ die Zahl der Binnenvertriebenen laut Angaben des UNHCR auf über 3,5 Millionen ansteigen.

Gruß an deutschsprachige Pilger

An die zahlreichen anwesenden Pilger deutscher Sprache wandte sich Leo unter Bezugnahme auf seine Katechese mit den Worten:

„Das Licht der Auferstehung Christi leuchte euch in den schwierigen Situationen des Lebens. Ich wünsche euch stets die Erfahrung der lebendigen Gegenwart des Auferstandenen, der euch mit seiner Freude erfülle.“

(vatican news - dp/cs)

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05. November 2025, 11:32