Papst: „Priestertum ist keine Flucht vor Problemen“
An der Einrichtung hat der heutige Papst selbst einmal unterrichtet, als er in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts Augustiner-Missionar in Peru war. „Das Priestertum kann nicht darauf reduziert werden, ‚die Weihe zu erlangen‘, als wäre das ein äußeres Ziel oder ein einfacher Ausweg aus persönlichen Problemen“, so Leo XIV. in dem Schreiben.
„Es ist keine Flucht vor dem, was man nicht angehen will, kein Zufluchtsort vor emotionalen, familiären oder sozialen Schwierigkeiten, keine Beförderung oder Absicherung, sondern eine vollständige Hingabe des eigenen Lebens.“ Eine solche Hingabe sei „nur in Freiheit möglich“, dazu dürfe man nicht mehr „an Interessen oder Ängste gebunden“ sein.
„Ehrlichkeit vor Gott und vor den Ausbildern“
Der Papst ruft dazu auf, das Priesteramt nicht nach weltlichen Kriterien zu beurteilen. Sonst könne man das Priesteram „mit einem persönlichen Recht, einem verteilbaren Amt verwechseln, es würde zu einem bloßen Vorrecht oder einer bürokratischen Funktion“. Wer „aus kleinlichen Motiven“ das Priestertum anstrebe, der irr sich grundlegend und baue auf Sand.
Seminaristen rät Leo XIV. zu einem „Weg der innerlichen Berichtigung“ und zu einem „dauernden Prozess der Unterscheidung der Geister“. Dazu brauche es „Ehrlichkeit vor Gott und vor den Ausbildern“. Außerdem sollten sie weder das Gebet noch die akademische Schulung vernachlässigen: „Frömmigkeit ohne Lehre wird zu Sentimentalität; Lehre ohne Gebet wird steril und kalt“.
(vatican news – sk)
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