Hl. Johannes Sarkander, Priester und Märtyrer

Hl. Johannes Sarkander Hl. Johannes Sarkander 

Am 20. Dezember 1576: In Skoczów, Schlesien, wird Johannes Sarkander geboren. Als junger Mann besucht er das Jesuitenkolleg in Olmütz, die Universität Prag und die Theologische Fakultät in Graz. Sein Leben scheint für die Ehe bestimmt, doch seine Verlobte stirbt vor der Hochzeit. Nach diesem Verlust schließt er sein Theologiestudium ab und wird mit 32 Jahren zum Priester geweiht. 1616 wird er Pfarrer in Holleschau (Holešov). Es folgt eine angespannte Zeit, geprägt vom Aufstand der böhmischen Adligen, überwiegend Protestanten, gegen das Kaiserreich Österreich. Die Jesuiten verlassen Holleschau, und Johannes Sarkander begibt sich 1619 auf eine Pilgerreise nach Tschenstochau (Częstochowa).

Das Martyrium

Nach einem fünfmonatigen Aufenthalt in Polen kehrt er nach Holleschau zurück, als Mähren von Verwüstungen und Plünderungen polnischer Truppen heimgesucht wird. Holleschau bleibt verschont, da die Gläubigen in einer eucharistischen Prozession unter der Führung von Johannes Sarkander den polnischen Soldaten entgegenziehen. Der Priester wird jedoch der Spionage zugunsten des polnischen Königs beschuldigt, der mit seinen Truppen den österreichischen Kaiser unterstützte. Johannes wird verhört und grausamen, langanhaltenden Folterungen unterzogen. Nach einem Monat der Qual stirbt er im Alter von 46 Jahren im Gefängnis. Es ist der 17. März 1620.

Die Heiligsprechung

Ein bedeutendes Datum ist auch der 21. Mai 1995, der Tag seiner Heiligsprechung. In seiner Predigt betonte Papst Johannes Paul II., dass die Gestalt des Heiligen Johannes Sarkander „vor allem am Ende seines Lebens in außergewöhnlichem Licht erstrahlt, als er inhaftiert wird und vom Herrn die Gnade des Martyriums empfängt“. „In einer Zeit der Unruhen wird er zu einem Zeichen der Gegenwart Gottes, seiner Treue mitten in den Widersprüchen der Geschichte.“ „Seine Heiligsprechung“, so Papst Wojtyła, „ehrt all jene, die nicht nur in Mähren und Böhmen, sondern in ganz Osteuropa den Verlust ihrer Güter, die Ausgrenzung und den Tod der Unterdrückung und Gewalt vorgezogen haben.“