Bei einer AI Konferenz in Genf Bei einer AI Konferenz in Genf   (ANSA)

Motto für katholischen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

Papst Leo XIV. hat das Motto für den 60. katholischen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel gewählt: Es lautet „Menschliche Stimmen und Gesichter bewahren" (Arbeitsübersetzung), wie der Vatikan diesen Montag bekanntgab. In Deutschland wird der Mediensonntag am 2. Sonntag im September begangen; weltweit ist der Sonntag vor Pfingsten, 17. Mai 2026, Datum des Welttags. Die Botschaft dazu wird erst im Januar veröffentlicht.

In einer Mitteilung zur Bekanntgabe des Themas auf Englisch erklärt das Dikasterium für Kommunikation, das für den Welttag zuständig ist: „In den heutigen Kommunikationsökosystemen beeinflusst die Technologie die Interaktionen mehr denn je – von Algorithmen, die Nachrichtenfeeds kuratieren, bis hin zu KI, die ganze Texte und Gespräche verfasst.“ Technologische Fortschritte böten zwar „Möglichkeiten, die vor wenigen Jahren noch unvorstellbar waren“,  solche Werkzeuge könnten jedoch „die einzigartigen menschlichen Fähigkeiten wie Empathie, Ethik und moralische Verantwortung nicht ersetzen“.

KI klug und angemessen nutzen

Öffentliche Kommunikation, heißt es in dem Statement weiter, „erfordert menschliches Urteilsvermögen, nicht nur Datenmuster“. Daher „besteht die Herausforderung darin, sicherzustellen, dass der Mensch die Leitrolle behält. Die Zukunft der Kommunikation muss eine sein, in der Maschinen als Werkzeuge dienen, die das Leben der Menschen verbinden und erleichtern, anstatt die menschliche Stimme zu untergraben.“

„Die Zukunft der Kommunikation muss eine sein, in der Maschinen als Werkzeuge dienen, die das Leben der Menschen verbinden und erleichtern, anstatt die menschliche Stimme zu untergraben“

Risiken

Es gebe reale Risiken, die mit moderner Technologie verbunden sind: „KI kann ansprechende, aber irreführende, manipulative und schädliche Informationen generieren, Vorurteile und Stereotypen aus ihren Trainingsdaten reproduzieren und Desinformation durch die Simulation menschlicher Stimmen und Gesichter verstärken. Sie kann auch ohne Zustimmung der Betroffenen in deren Privatsphäre und Intimität eindringen.“

„KI kann ansprechende, aber irreführende, manipulative und schädliche Informationen generieren, Vorurteile und Stereotypen aus ihren Trainingsdaten reproduzieren und Desinformation durch die Simulation menschlicher Stimmen und Gesichter verstärken“

Es braucht Medien und KI-Kompetenz

Diese Bedenken unterstreichen die Dringlichkeit, „Medienkompetenz“ oder sogar „Medien- und KI-Kompetenz (MAIL)“ in formale Bildungssysteme einzuführen. Für Katholiken sei der Wandel eine große Chance; gleichzeitig gebe es reale Risiken. Eine übermäßige Abhängigkeit von KI „schwäche das kritische Denken und die kreativen Fähigkeiten."  

Der katholische Welttag der sozialen Kommunkationsmittel wurde im Jahr 1967 von Papst Paul VI. eingeführt. Der in Deutschland auch als „Mediensonntag" bezeichnete Tag stellt die Bedeutung und Verantwortung der Massenmedien und der bei ihnen Beschäftigten in den Mittelpunkt. Die Botschaft des Papstes zum Welttag wird traditionell am 24. Januar, dem Gedenktag des hl. Franz von Sales (Patron der Journalisten), veröffentlicht. 

Das Motto des Welttages 2026 auf Englisch lautet: Preserving human voices and faces.

(vatican news - sst) 

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29. September 2025, 14:13