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UNO: Vatikan mahnt zu mehr Unterstützung von älteren Menschen

Mit eindringlichen Worten hat der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Ettore Balestrero, die internationale Gemeinschaft aufgefordert, ältere Menschen stärker zu schützen und ihre Würde zu achten. In seiner Rede vor dem UN-Menschenrechtsrat am Mittwoch bezeichnete er den demografischen Wandel als „moralischen Test“ für alle Gesellschaften.

„Bis 2030 wird weltweit eine von sechs Personen über 60 Jahre alt sein. Bis 2050 wird sich diese Zahl sogar verdoppeln“, so Balestrero. Doch die meisten Staaten seien auf diesen Wandel „nicht ausreichend vorbereitet“. Statt ältere Menschen als Belastung zu betrachten, müsse man ihre Erfahrung und Weisheit als wertvolle Ressource anerkennen. „Ältere Menschen sind Teil der Lösung, nicht Teil des Problems“, betonte der Vatikandiplomat.

Besonders kritisch äußerte sich Balestrero zu politischen Tendenzen, ältere Menschen angesichts steigender Kosten als Last zu behandeln. „In solchen Kontexten gibt es sogar Bestrebungen, Euthanasie und assistierten Suizid zu legalisieren. Solche Wegwerf-Politiken fördern eine Kultur des Todes“, warnte er.

Bessere soziale Absicherung gewährleisten

Der Vatikan-Vertreter mahnte eine bessere soziale Absicherung an – durch Renten, finanzielle Hilfen, Gesundheits- und Sozialdienste. Viele ältere Menschen seien heute gezwungen, weiter zu arbeiten, weil sie nicht ausreichend abgesichert seien. „Damit wird ihnen die verdiente Ruhe verwehrt – und die Möglichkeit, ihre Weisheit an die jüngeren Generationen weiterzugeben.“

Ein besonderer Schwerpunkt seiner Rede galt den älteren Frauen, die weltweit überproportional von Altersarmut betroffen sind. „Sie müssen gleichen Zugang zu Arbeit, sozialem Schutz und Renten erhalten“, so Balestrero.

Familie als Fundament

Als Fundament sozialer Gerechtigkeit hob er die Familie hervor: „Die Familie ist der erste Ort, an dem gesunde Solidarität zwischen den Generationen entsteht. Gerade in den ärmsten Regionen ist sie oft die einzige Form des Schutzes.“ Deshalb brauche es politische Maßnahmen, die Familien stützen und ihre Rolle stärken.

Mit Blick auf die wachsende Zahl älterer Menschen weltweit rief Balestrero dazu auf, den Wert jedes Menschen nicht an Jugend, Gesundheit oder Effizienz zu messen. „Der Wert eines Menschen liegt in der unveränderlichen Wahrheit, dass jeder im Bild und Gleichnis Gottes erschaffen ist – eine Tatsache, die auch die Zeit nicht auslöschen kann.“

(vatican news - mg)

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18. September 2025, 09:31