Miroslaw Wachowski (55) ist der neue Botschafter des Papstes in Bagdad - Foto: Marek Weresa Miroslaw Wachowski (55) ist der neue Botschafter des Papstes in Bagdad - Foto: Marek Weresa   (©ks. Marek Weresa)

Neuer Papst-Botschafter im Irak: Christen haben stabilisierende Rolle

Er ist 55 Jahre, erfahren im diplomatischen Dienst der katholischen Kirche und neuer Botschafter des Papstes im Irak: Der Pole Miroslaw Wachowski. Im Interview mit den vatikanischen Medien berichtet der Diplomat des Heiligen Stuhls, wie er seinen Dienst für die Kirche dort sieht.

Marek Weresa und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Mirosław Stanisław Wachowski ist am 18. September von Papst Leo XIV. zum Nuntius im Irak ernannt worden. Der derzeitige Untersekretär für die Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen des Heiligen Stuhls wurde mit dem neuen Amt auch zum Titularerzbischof von Villamagna di Proconsolare ernannt.

Spirituelle Mission

Im Interview mit den vatikanischen Medien sagt er,  seine Rolle als Nuntius sehe er nicht nur als eine diplomatische Funktion, sondern vor allem als eine spirituelle Mission. Er betont, dass „jeder Apostolische Nuntius ein Vertreter des Heiligen Vaters ist, dessen Aufgabe es ist, die Gemeinschaft zwischen den Ortskirchen und Rom zu vertiefen“. Ein Papstbotschafter sei da, damit die Gläubigen die Nähe des katholischen Kirchenoberhaupts spüren und der Heilige Vater über die Freuden und Sorgen der Gläubigen vor Ort informiert werde. Der neue Nuntius in Bagdad betont besonders die Nähe des Papstes zu den Gläubigen und den Einsatz für Frieden und Menschenrechte als Priorität. Die Aufgabe des Botschafters sei diesbezüglich von entscheidender Bedeutung. Er sehe sich nicht nur als Delegierter bei den zivilen Behörden, sondern wolle auch „die Würde des Menschen, die universellen Menschenrechte und den Frieden fördern“, so Wachowski im Interview mit den vatikanischen Medien. 

Miroslaw Wachowski, neuer Papst-Botschafter im Irak (Foto: Marek Weresa)
Miroslaw Wachowski, neuer Papst-Botschafter im Irak (Foto: Marek Weresa)   (ks. Marek Weresa)

„Die Würde des Menschen, die universellen Menschenrechte und den Frieden fördern“

Kirche der Märtyrer in einem zerrissenen Land

Der neue Nuntius erinnert an seine Herkunft aus der „unbekannten” polnischen Region Masuren und an seine Berufung als Junge „ohne besondere Talente”. Dieses tiefe Gefühl der Unzulänglichkeit habe ihn jedoch nicht daran gehindert, Gott zu vertrauen:

„Ich habe damals geantwortet und mehr auf Seine Gnade als auf meine begrenzten Fähigkeiten vertraut”, sagt er zu seiner Berufung. Mit dieser Einstellung - „von einem starken Geist der Demut beseelt" -  trete er nun auch diese neue Mission an in „einem Land des Glaubens und der Tradition”. Er betont, dass er „dorthin gesandt wird, wohin Abraham, der Vater des Glaubens der drei Religionen, der Freund des Herrn Gottes, ging. Ich werde zu einer alten Kirche gesandt, die auf der apostolischen Verkündigung des Evangeliums gegründet wurde”.

„Christen werden sowohl von den Behörden als auch von der Gesellschaft sehr geschätzt, weil sie ein stabilisierender Faktor für die Gesellschaft sind“

Die Kirche im Irak, so merkt er an, habe den Glauben nicht nur in Zeiten bewahrt, in denen sie sehr gut gedieh, sondern auch, als sie zu einer Kirche der Märtyrer wurde und Verfolgungen erlitt. Trotz des dramatischen Rückgangs der Zahl der Christen im Land betont er, dass gerade sie eine Schlüsselrolle spielten: „Sie werden sowohl von den Behörden als auch von der Gesellschaft sehr geschätzt, weil sie ein stabilisierender Faktor für die Gesellschaft sind."

(vatican news - sst) 

 

 

 

 

 

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22. September 2025, 12:07