Kardinal Parolin Kardinal Parolin  ((foto © Teresa Tseng Kuang Yi))

Parolin: Schutz der Kinderwürde in der KI-Ära ist „große Herausforderung“

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat die Menschheit eindringlich vor den existenziellen Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) gewarnt und den Schutz der Würde von Kindern und Jugendlichen im digitalen Zeitalter als eine der größten globalen Herausforderungen bezeichnet.

Mario Galgano - Vatikanstadt

In einer Botschaft an die Teilnehmer der internationalen Konferenz „The Dignity of Children and Adolescents in the Age of Artificial Intelligence“ an diesem Mittwoch, 12. November, im Palazzo della Cancelleria in Rom, stellte der Kardinal eine zentrale Frage in den Raum:

„Stehen wir am Rande einer neuen Ära, oder werden die Menschen früher oder später ihre eigene Auslöschung durch die Einführung künstlicher Lebensformen verursachen, die die Menschenwürde nicht respektieren? Verfallen wir in bloße Simulationen, die die Menschenwürde nicht mehr anerkennen?“

Das Treffen, organisiert von der Stiftung Telefono Azzurro und der Foundation Child for Study and Research into Childhood and Adolescence, bringt führende Stimmen aus Wissenschaft, Institutionen und Technologie zusammen, um die ethischen, rechtlichen, sozialen und anthropologischen Implikationen der KI zu erörtern.

Existenzielle und moralische Fragen

Kardinal Parolin hob in seiner Botschaft hervor, dass das Thema des Schutzes der Kinderwürde in der KI-Ära „eine der größten Herausforderungen“ sei, denen sich die Menschheit heute und in Zukunft stellen müsse.

Er betonte, dass die schnellen Fortschritte in Wissenschaft und Technologie zwar zu einem Wachstum der menschlichen Freiheit und Verantwortung führen, diese jedoch auch „existenzielle und moralische Fragen in einem selten zuvor gesehenen Ausmaß“ nach sich ziehen.

Forderung nach interdisziplinärem Fortschritt

Der Kardinalstaatssekretär ermutigte die Teilnehmer, die Chancen und Risiken der digitalen Ära zum Wohle der Menschen, der menschlichen Gemeinschaft und der gesamten Schöpfung zu bewerten. Nur durch „interdisziplinäre und multikulturelle Anstrengungen“ könne man der Komplexität dieser Thematik und der Vielfalt der menschlichen Realitäten gerecht werden. Dies sei die Grundlage für konkrete Schlussfolgerungen in Politik, Gesetzgebung, Bildung und sozialer Dienstleistungsgestaltung.

Abschließend zitierte Parolin Papst Franziskus aus dem Jahr 2017: „Die menschliche Freiheit ist fähig, die Technik zu begrenzen, sie neu auszurichten und sie in den Dienst einer anderen Art von Fortschritt zu stellen: gesünder, menschlicher, sozialer und integraler.“

(vatican news)

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12. November 2025, 16:53