Griechenland: „Tag des ungeborenen Kindes"
Ziel des neuen kirchlichen Gedenktages ist die Sensibilisierung für den Schutz von ungeborenem Leben, vor allem im Hinblick auf die wachsenden demografischen Probleme und niedrigen Geburtenraten im Land. Seit 1986 ist Abreibung in Griechenland straffrei unter bestimmten Bedingungen. Das Abtreibungsgesetz sieht eine Zwölf-Wochen-Fristenregelung vor, die aber in Härtefällen, wie etwa Vergewaltigung oder Inzest, verlängert werden kann.
Die Bewegung „Lass mich Leben“ hatte dem Heiligen Synod den Vorschlag für die Einführung eines solchen Tages eingereicht und sei nach dem Beschluss „erfreut und dankbar“. Der Bewegung trete - treu zum Evangelium und der orthodoxen Kirche – für den Schutz von ungeborenen Kindern „ohne Wenn und Aber“ ein.
Schrumpfende Bevölkerung
Jährlich werden in Griechenland bis zu 150.000 Kinder abgetrieben. Gleichzeitig ist die Geburtenrate mit 1,3 Kindern pro Frau eine der niedrigsten Geburtenraten in Europa. Nach Schätzungen der orthodoxen Kirche könne es in den kommenden 20 Jahren einen Bevölkerungsrückgang von bis zu einer Million Menschen geben. Sie versucht, mit Geburtenprämien und kostenlosen Kita-Plätzen in allen Eparchien gegen die aktuelle Situation zu steuern. Grund für den Bevölkerungsrückgang sei auch die Wirtschaftskrise, in deren Folge seit 2010 mehr als 360.000 Menschen das Land verlassen haben.
(poi – vm)
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