Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz Kardinal Gualtiero Bassetti (rechts) und Italiens Ministerpräsident Mario Draghi  beim Mittelmeer-Friedenstreffen in Florenz Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz Kardinal Gualtiero Bassetti (rechts) und Italiens Ministerpräsident Mario Draghi beim Mittelmeer-Friedenstreffen in Florenz 

Friedenstreffen Florenz zu Ukraine: Irrsinnigen Krieg stoppen

Beim Mittelmeer-Friedenstreffen haben die in Florenz versammelten Bischöfe einen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Man erlebe dramatische Stunden, sagte der Gastgeber, der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, am Samstag. „Wir haben an das Gewissen der politisch Verantwortlichen appelliert, dass die Waffen schweigen mögen."

Stefanie Stahlhofen - Florenz

„Waffen haben, wie die Geschichte zeigt, noch nie die grundlegenden Probleme und Konflikte gelöst. Also haben auch wir Bischöfe gesagt: Stoppt diesen irrsinnigen Krieg!“, so Kardinal Bassetti, der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz. Zum Treffen unter dem Motto „Friedensgrenze Mittelmeer" sind seit Mittwoch rund 60 Bischöfe und ebensoviele Bürgermeister aus dem Mittelmeerraum in die Hauptstadt der Toskana gereist. Die Konferenz wurde von der Eskalation in Osteuropa überschattet. 

„Wir rufen weiter zu Frieden auf, denn jeder (bewaffnete)Konflikt ist unnötiges Blutvergießen“

Friede, das größte Geschenk

„Wir rufen weiter zu Frieden auf, denn jeder (bewaffnete) Konflikt ist unnötiges Blutvergießen, wie schon Papst Benedikt XV. während des 1. Weltkriegs sagte. Unser Appell an diesem Morgen ist also: Friede! Friede, das größte Geschenk, das Gott den Menschen machte.“

Hier im Audio: Friedenstreffen Florenz zu Ukraine: Irrsinnigen Krieg stoppen

Kardinal Bassetti mahnte in seiner Ansprache beim Mittelmeer-Friedenstreffen von Florenz zu Geschwisterlichkeit und dazu, Verschiedenheit als Bereicherung zu sehen. Darüber hinaus äußerte er Bestürzung über den Tod vieler Migranten auf der Mittelmeerroute:

„Mittelmeer wieder zum Meer der Begegnung von Geschichten und Traditionen machen und nicht mehr solch ein schmerzhafter Friedhof, wie Papst Franziskus es formuliert hat“

„Die Schönheit des Mosaiks aus Traditionen und Kulturen, die durch die von unseren Völkern erlebten Dramen verletzt wird, ist Aufruf an uns alle, dass das Mittelmeer wieder zum Meer der Begegnung von Geschichten und Traditionen wird und nicht mehr solch ein schmerzhafter Friedhof, wie Papst Franziskus es formuliert hat",

Mittelmeer-Bischöfe und Bürgermeister wollen stärker kooperieren

 

 

Bei ihrem Treffen haben die Bischöfe und Bürgermeister der Mittelmeerregionen haben auch eine Erklärung für mehr Zusammenarbeit unterzeichnet. Zum Abschluss der Beratungen am Samstag bekräftigten die Teilnehmer ihren Willen, den Austausch zu vertiefen und zu verstetigen. Zugleich riefen sie die Regierungen in der Region auf, Bürgermeister und Religionsvertreter bei politischen und sozialen Fragen stärker einzubinden. Gemeinsam müsse etwa in Bildungsfragen, aber auch beim Schutz der Umwelt und des Klimas zusammengearbeitet werden, hieß es in ihrer Erklärung.

 

Papst Franziskus hätte am Sonntag zum Abschluss des Mittelmeer-Friedenstreffens selbst nach Florenz reisen sollen, musste aber wegen einer schmerzhaften Knieentzündung absagen. Die Abschlussmesse der Mittelmeerkonferenz zelebriert nun an seiner statt Kardinal Bassetti. Auch bei den weiteren Programmpunkten am Sonntag - unter anderem eine Begegnung mit Flüchtlingsfamilien - wird anstelle des Papstes der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz teilnehmen. 

(vatican news - sst) 

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26. Februar 2022, 11:34