Bischof Daniel Flores Bischof Daniel Flores 

USA: „Synoden-Debatte hat mir die Augen geöffnet“

Es waren intensive, aber lehrreiche Tage. So fasst US-Bischof Daniel Flores die Kontinentalphase des Synodalprozesses in Nordamerika zusammen, die an diesem Freitag in Orlando im Bundesstaat Florida endet. Der Bischof von Brownsville in Texas hat den Synodenprozess für die US-Bischofskonferenz geleitet. Wir sprachen mit ihm.

Brownsville wurde 1965 zur Diözese, grenzt an Mexiko und hat mit einem Anteil von 85 Prozent mehr katholische Gläubige als jede andere US-amerikanische Diözese, in absoluten Zahlen etwa 1,2 Millionen. Für ein Bistum, das in vielerlei Hinsicht an der Peripherie liegt, sei Brownsville ein Ort des Willkommens für viele Migranten, die auf der Suche nach einem besseren Leben die US-Grenze überqueren, so Bischof Flores gegenüber Radio Vatikan. Diese Erfahrung habe er auch bei den Gesprächen diese Woche in Florida einbringen können. Schon lange bevor Papst Franziskus die Weltsynode ausgerufen hat, sei in seinem Bistum das Zuhören und die Zusammenarbeit wichtig gewesen, so Bischof Flores:

Zum Nachhören - was der Bischof sagt

„Nun, es war eine große Freude und eine Ehre, aber auch eine Art Abenteuer, was wir diese Woche erlebt haben. Ich würde es so beschreiben. Aber für mich persönlich gilt, dass ich mich auf dem Weg des Zuhörens befinde, seit mich der frühere Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten, Erzbischof José Gómez aus Los Angeles, gefragt hat, ob ich mich als neuer Vorsitzender des Komitees für die Glaubenslehre bei der US-Bischofskonferenz (USCCB) bewerben wollte. Meine Ernennung war sozusagen der Startschuss für mich, die zentralen Prozesse, die in den Vereinigten Staaten ablaufen, genauer anzuschauen. Ich muss meinen Mitbrüdern dankbar sein, die mir Ressourcen bereitgestellt haben, um selber eine Quelle der Kommunikation für andere zu sein, auch wenn alles für mich neu war.“

Die Arbeit bei der Kontinentalphase in Nordamerika

Bischof Flores leitet die Kommission der Bischofskonferenz seit November 2020. Er sei „glücklich“ über die Form der Zusammenarbeit und des Zusammenspiels zwischen Bischöfen und Laien in den Vereinigten Staaten. Das nordamerikanische Kontinentalteam für die „Synode zur Synodalität“ hatte diese Woche zusammengearbeitet, um eine Antwort auf das Arbeitsdokument für die kontinentale Phase der Synode zu verfassen. Die Arbeit des Teams begann am Montag und endete an diesem Freitag.

Identifizierung der Stimmen aus den virtuellen Versammlungen

Acht Bischöfe, drei weibliche und zwei männliche Laien, zwei Priester und zwei Ordensfrauen brachten ihre Erfahrungen mit dem Synodenprozess ein. Es ging auch um die Aufarbeitung der vielen Stimmen, die sie während der zwölf virtuellen kontinentalen Versammlungen im Dezember und Januar angehört hatten. 931 Delegierte und 146 Bischöfe hatten sich für die Teilnahme an einer dieser zwölf Versammlungen angemeldet.

Bischof Flores sagt über diesen regen Austausch:

„Ich habe mit vielen Menschen gesprochen und viel darüber gelernt, wie vielfältig die Kirche in den Vereinigten Staaten ist, wie kreativ sich die verschiedenen Diözesen an die Synodenkonsultationen beteiligt haben und wie sie sich auf verschiedene Sprachen und unterschiedliche Situationen eingestellt haben. Und es wurden auch Anstrengungen unternommen, um diejenigen zu erreichen, die nicht so leicht in Kontakt mit der Kirche kommen. Für mich war es also eine große Freude aber auch – das muss ich wiederholen – ein Abenteuer.“

(vatican news)

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17. Februar 2023, 10:11