Flüchtlinge aus Tigray im Dezember an der Grenze zum Sudan Flüchtlinge aus Tigray im Dezember an der Grenze zum Sudan 

Äthiopien: Salesianer warnen vor dramatischer Hungerkatastrophe

Salesianer warnen vor einer Hungerkatastrophe ungeahnten Ausmaßes in Tigray im Norden von Äthiopien. Die Kämpfe in Tigray hätten Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht, Hunderttausende wurden getötet.

Aktuell seien rund 5,5 Millionen Menschen in der Provinz von jeder Versorgung weitgehend abgeschnitten – fast gänzlich unbeachtet von der Weltöffentlichkeit. Darauf macht das Salesianer-Hilfswerk Don Bosco Mission Austria an diesem Freitag aufmerksam.

„Viele Menschen klopfen tagtäglich an unsere Tür und bitten um Essen - damit sie den nächsten Tag erleben“, zitiert das Hilfswerk den Salesianer-Bruder Cesare Bullo zitiert. Die Salesianer sind seit mehr als 30 Jahren in Äthiopien tätig.

LKWs des Roten Kreuzes mit Lebensmittelhilfen im November letzten Jahres unterwegs nach Tigray
LKWs des Roten Kreuzes mit Lebensmittelhilfen im November letzten Jahres unterwegs nach Tigray

 

Mangelernährung bei fast der Hälfte aller Schwangeren

„Die humanitäre Situation in Tigray ist verheerend. Krankenhäuser wurden zerstört, Versorgungswege sind abgeschnitten, es gibt kein sauberes Trinkwasser, keine Elektrizität, keine medizinische Versorgung. Es droht eine Hungersnot, insbesondere die Kinder leiden“, so Bullo. Die akute Mangelernährung nehme täglich zu, allerdings nicht nur bei den Kindern. Fast die Hälfte der schwangeren und stillenden Frauen leidet an akuter Mangelernährung aufgrund der katastrophalen Versorgung.

Die Salesianer verteilen ihrem Statement zufolge nach Kräften Hilfsgüter, Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente. Insgesamt komme die Hilfe derzeit rund 8.000 Familien zu, mit dem Schwerpunkt auf Mütter und unterernährte Kinder.

(kap – sk)
 

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23. Juni 2023, 11:36