Berg-Karabach: Humanitäre Notlage spitzt sich zu
Die katholischen Bischöfe in Deutschland rufen dazu auf, den Konflikt nicht zu vergessen. Er habe die Sorge, dass die Lage der Bevölkerung in der mehrheitlich von Armeniern bewohnte Exklave in den Nachrichten zu wenig wahrgenommen werde. Das schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Dienstag auf X, vormals Twitter.
„Es ist unsere Verpflichtung, alles zu tun, um die Not der Menschen zu lindern“, mahnte Bätzing. Aserbaidschan müsse den blockierten Zugang nach Berg-Karabach, den Latschin-Korridor, räumen, damit Hilfslieferungen für die armenische Bevölkerung möglich seien.
Der Latschin-Korridor verbindet die von Armeniern bewohnte Bergregion mit dem westlich gelegenen armenischen Staatsgebiet. Vergangene Woche sollte ein Konvoi des Aserbaidschanischen Roten Halbmonds laut nationalen Medien von Nordosten her, also von der Aserbaidschan zugewandten Seite, Hilfsgüter in das Gebiet bringen; die Lastwagen seien aber an einem Checkpoint russischer Friedenstruppen nicht durchgelassen worden. Russland steht in dem Konflikt aufseiten Armeniens.
„Die Versorgungslage ist äußerst angespannt und verschlechtert sich täglich. Die Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe“, erklärte Caritas International in Freiburg. Es fehle an Lebensmitteln, Medikamenten sowie an Strom und Treibstoff.
Hunger als Waffe?
Auch Caritas gab Aserbaidschan die Schuld an der Blockade. „Hier wird ganz offensichtlich Hunger als Waffe eingesetzt.“ Laut Angaben der Organisation sind fast 100.000 Armenier in Bergkarabach von Hunger bedroht.
Die Caritas könne seit Monaten die Menschen in der völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörenden Region nicht erreichen. Stattdessen liefen Hilfsprogramme für nach Armenien geflohene Menschen.
(kna – sk)
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