Mexiko: Kirche beklagt eskalierende Gewalt nach neuem Negativ-Bericht
Nach Angaben der ICG ist dies das erste Mal seit 2014, dass Mexiko auf der „schwarzen Liste“ der Länder landet, deren Situation als zutiefst besorgniserregend eingestuft wird.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, erlebt das Land, das heute (Montag) die ICG-Analyse zur Kenntnis nimmt, das gewalttätigste Jahr, seit die Regierung das Militär im Kampf gegen die organisierte Kriminalität eingesetzt hat. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen Januar und Juli wurden 20.135 Tötungsdelikte registriert, was einem deutlichen Anstieg gegenüber den 19.335 Morden im Vorjahreszeitraum entspricht. Ein besonderer Anstieg wurde im August verzeichnet.
Als Reaktion auf die alarmierende Entwicklung riefen Kirchenvertreter erneut zu einem Umdenken auf. So beklagte der Erzbischof von Puebla, Monsignore Víctor Sánchez Espinosa, am Sonntag während der Messe die tragische Situation im Land. Er sprach von einer Zunahme von Morden und spurlos Verschwundenen, von Müttern auf der Suche nach ihren Kindern und von zutiefst verletzten Gemeinden.
In einer leidenschaftlichen Ansprache beschrieb der Kirchenmann die Lage als eine Spirale aus Gewalt, Barbarei und Rache: „Das ist es, was wir in unserer Heimat erleben: Gewalt, Barbarei, Rache. Wir haben die elementarsten Werte unserer Menschlichkeit vergessen“, so der Erzbischof.
(sir - mg)
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