Slowenien: Widerstand gegen Sterbehilfe-Gesetz
Das von einer Gruppe Abgeordneter aus den Koalitionsparteien Freiheitsbewegung (GS), Sozialdemokraten (SD) und Linke eingebrachte Suizidbeihilfe-Gesetz sieht vor, dass schwerst- und unheilbar kranke Erwachsene, die „unerträglich leiden", Beihilfe zur Selbsttötung erhalten können. Das Gesetz könnte ab Anfang 2026 angewendet werden. Doch es gibt Widerstand von einer zivilgesellschaftlichen Initiative. Seit Monatsbeginn können Bürgerinnen und Bürger die Forderung nach einer verbindlichen Volksabstimmung über das Gesetz mit ihrer Unterschrift unterstützen. Ein Referendum findet statt, wenn bis 5. Oktober mindestens 40.000 Unterschriften gesammelt werden.
Kirche für Referendum
Auch die katholische Kirche in Slowenien ist gegen das neue Gesetz. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz Andrej Saje erklärte, es widerspreche dem Grundsatz der Achtung jedes menschlichen Lebens. „Wir sind überzeugt, dass wir Slowenen und Sloweninnen keine ,Hilfe beim Suizid' brauchen, sondern Hilfe, damit wir immer die Würde des Lebens erkennen können", sagte der Bischof von Celje, Maksimilijan Matjaz, laut katholischer Wochenzeitung „Druzina".
Die Spitzen von Kirchen und Religionsgemeinschaften in Slowenien hatten sich in der seit 2023 anhaltenden Sterbehilfe-Debatte mehrfach und auch in gemeinsamen Appellen gegen eine Freigabe von Suizidbeihilfe ausgesprochen. Stattdessen forderten sie den umfassenden und systematischen Ausbau palliativmedizinischer Versorgung und psychosozialer Begleitung.
(kap - lyk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.