Vatikan/USA: Migration, positiv
„Migranten, Missionare der Hoffnung“ ist das – noch unter Papst Franziskus – gesetzte Thema der diesjährigen Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag 2025. Die „National Migration Week“ (22.-29. September) ist dem Welttag der Migranten und Flüchtlinge vorgeschaltet. Dieser wird auch im Vatikan gefeiert und in diesem Jahr parallel zum Heilig Jahr-Jubiläums der Migranten am 4. und 5. Oktober begangen.
In den USA will die Bischofskonferenz mit der „Nationalen Migrationswoche“ Solidarität mit Migranten zeigen und sich für die Menschenwürde einsetzen, wie sie in einer Presseerklärung verdeutlicht. Dabei wolle man auch an die eigene Geschichte als Einwanderungskirche und die Bereicherung des Landes durch Generationen von Einwanderern erinnern.
Wenig Solidarität mit Schutzsuchenden
Außerdem soll ein konkretes Zeichen der Solidarität in einem politischen Klima gesetzt werden, das feindlich gegenüber Flüchtlingen und Einwanderern ist. Die US-Bischöfe sprechen von „Herausforderungen“ für Einwanderer in den USA und drücken ihre „Angst und Sorge“ angesichts der aktuellen Einwanderungspolitik der US-Administration unter Donald Trump aus. Die Bischöfe „fordern und drängen weiterhin auf ein humaneres Einwanderungssystem, das unsere Gemeinschaften schützt und gleichzeitig die Würde aller Menschen wahrt“, wird betont. Dazu gehöre auch die Förderung der parteiübergreifenden Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern.
An jedem Tag der „National Migration Week“ richten die Bischöfen einen anderen Fokus auf das Thema: die gleiche Würde jeder Person, die Rolle des humanitären Schutzes und der Lebensrettung, die Heiligkeit von Familien, die Sünde des Menschenhandels, die lebendige Rolle eingewanderter Glaubender in der Kirche der USA, die Bedeutung langfristiger Integration und einer sinnvollen Reform der Immigration. Die katholische Soziallehre unterstreicht drei Grundprinzipien: das Recht eines Menschen, aus Gründen des Überlebens zu migrieren; das Recht eines Landes, seine Grenzen zu kontrollieren - und die Pflicht, diese Kontrolle gerecht und barmherzig auszuüben.
Papst Leos Botschaft zum Weltflüchtlingstag
In seiner Botschaft zum Weltflüchtlingstag hat Papst Leo die Würde der Migranten und Flüchtlingen hervorgehoben: „In einer Welt, die von Kriegen und Ungerechtigkeiten verdunkelt ist, erheben sich die Migranten und Flüchtlinge selbst dort, wo alles verloren scheint, als Botschafter der Hoffnung. Ihr Mut und ihre Beharrlichkeit sind ein heldenhaftes Zeugnis für einen Glauben, der über das hinausgeht, was unsere Augen sehen können, und der ihnen die Kraft gibt, auf den unterschiedlichen Migrationsrouten unserer Zeit dem Tod zu trotzen“, heißt es in dem Text.
Restriktive Einwanderungspolitik
Die US-amerikanische Bischofskonferenz des Landes sah sich zuletzt wegen der restriktiven Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump und finanzieller Kürzungen dazu gezwungen, eigene Wege bei der Unterstützung von Flüchtlingen zu suchen. So wurde eine kirchliche Vereinbarung mit der Regierung zur Flüchtlingshilfe im April nicht verlängert.
Der Vatikan hat mit Blick auf die restriktive Linie unter Trump Sorge geäußert. Papst Leos Vorgänger Franziskus sprach sich im Februar angesichts geplanter Massenabschiebungen von Migranten aus den USA in einem Brief an die Bischöfe des Landes deutlich für den Schutz von Migranten und den Respekt gegenüber der Menschenwürde aus.
Weltweit immer mehr Klimaflüchtlinge
Laut Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe leben inzwischen fast 75 Prozent der Flüchtlinge und Vertriebenen in Staaten, die am stärksten von der Klimakrise bedroht sind. Dazu zählten Krisenländer wie Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar. Erschwert wird die Lage derzeit durch eine Unterfinanzierung der humanitären Hilfe.
(vatican news/usccb – pr)
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