Vom Traum zum Albtraum: Afrikanische Frauen in russischen Drohnenfabriken
Augustine Asta - Vatikanstadt
„Viele dieser Frauen glaubten, an einem Ausbildungs- oder Arbeitsprogramm teilzunehmen. Stattdessen mussten sie feststellen, dass sie unter gefährlichen Bedingungen Drohnen für die russische Armee zusammensetzen“, erklärte Julia Stanyard, die Autorin des Berichts.
Laut den Recherchen stammen die Betroffenen aus Ländern wie Uganda, Mali, Kamerun, Sierra Leone, Botswana, Simbabwe, Nigeria und Südsudan. Angeworben über soziale Medien wie TikTok oder Instagram sowie über lokale, russlandfreundliche Organisationen, versprachen die Angebote Weiterbildung und hohe Löhne. „In Wahrheit sind es Betrugsmaschen, die junge Frauen in die Abhängigkeit führen“, so Stanyard.
Katastrophale Lage
Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, vor allem in der Sonderwirtschaftszone Alabuga im südrussischen Tatarstan, sind nach Angaben der NGO katastrophal. „Sie arbeiten lange Schichten unter strenger Aufsicht, sind hochgiftigen Chemikalien ausgesetzt und leben zudem in permanenter Gefahr: Die ukrainische Armee hat die Drohnenwerke bereits mehrfach angegriffen.“
Russland produziert in Tatarstan jeden Monat rund 200 Drohnen vom Typ Shahed. Diese bilden das Rückgrat der massiven Angriffe, die allein am 7. September zu einem verheerenden Brand im Regierungsviertel von Kyiv führten.
Für die betroffenen Frauen ist der Einsatz eine doppelte Falle: Sie werden nicht nur gesundheitlich geschädigt und gefährdet, sondern auch instrumentalisiert für einen Krieg, mit dem sie nichts zu tun haben. „Das vermeintliche Versprechen von Bildung und Einkommen entpuppt sich als Albtraum in einer Rüstungsfabrik“, resümierte Stanyard.
(vatican news)
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