Ein ausgebranntes Polizeifahrzeug zeugt von den Protesten Ein ausgebranntes Polizeifahrzeug zeugt von den Protesten 

Kamerun: Bischofsappell nach Präsidentschaftswahl

Nach den Präsidentschaftswahlen in Kamerun zeigt sich der Bischof der Diözese Bafoussam, Paul Lontsié-Keuné, zufrieden. Dem Aufruf der Bischofskonferenz, sich an der Wahl zu beteiligen, folgte ein Großteil der Bevölkerung. Angesichts der erwarteten Wahlergebnisse appelliert der Bischof nun an die verantwortliche Wahlkommission, diese wahrheitsgetreu wiederzugeben.

Nach der Präsidentschaftswahl am 12. Oktober kam es in Kamerun zu gewaltsamen Protesten. Die Demonstranten werfen den Behörden Wahlbetrug zugunsten des langjährigen Präsidenten Paul Biya vor. Unter seiner Partei, der Cameroon People’s Democratic Movement (CPDM), wurde 2008 die Amtszeitbegrenzung abgeschafft. Die Bevölkerung steht den voraussichtlich am 23. Oktober erwarteten Wahlergebnissen skeptisch gegenüber. Grund dafür sind Hinweise von Oppositionsgruppen, Zivilgesellschaft und Medien auf mögliche Unregelmäßigkeiten, die somit die Frage der Transparenz, Fairness und Integrität der Wahl eröffnen.

„Diejenigen, denen die heikle Verantwortung anvertraut ist, das Gesetz zu wahren und die Wahlergebnisse bekanntzugeben, müssen die Wahrheit der Urnen sagen“

In einer Erklärung appelliert der Bischof der katholischen Diözese Bafoussam in Kamerun, Paul Lontsié-Keuné, an die Wahlkommission: „Diejenigen, denen die heikle Verantwortung anvertraut ist, das Gesetz zu wahren und die Wahlergebnisse bekanntzugeben, müssen die Wahrheit der Urnen sagen – und nichts als die Wahrheit –, damit das Land, die Wiege unserer Vorfahren und unser Erbe, für künftige Generationen bewahrt bleibt.“ So seien die Verantwortlichen nicht nur „der Geschichte gegenüber rechenschaftspflichtig, sondern auch gegenüber Gott, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Gott ist Liebe, Gerechtigkeit, Frieden und Barmherzigkeit – Söhne und Töchter Gottes, des Herrn aller“, heißt es in seiner Erklärung vom 19. Oktober.

„Am Ende des Wahltages, dem 12. Oktober, war deutlich, dass viele Kameruner diesen Anweisungen gefolgt waren, sodass jeder die Ergebnisse seines Wahllokals kannte und sicherstellen konnte, dass seine Stimme ordnungsgemäß erfasst wurde“

Wahl als gottgegebene Würde

Bereits vor der Wahl rief die Bischofskonferenz von Kamerun (NECC) die Bevölkerung dazu auf, sich an der Wahl zu beteiligen. Die Vernachlässigung dieser Pflicht käme laut Erklärung einer „Sünde durch Unterlassung“ gleich. Bischof Paul Lontsié-Keuné zeigte sich am Wahlabend zufrieden: „Am Ende des Wahltages, dem 12. Oktober, war deutlich, dass viele Kameruner diesen Anweisungen gefolgt waren, sodass jeder die Ergebnisse seines Wahllokals kannte und sicherstellen konnte, dass seine Stimme ordnungsgemäß erfasst wurde.“ Daran anschließend hätten „viele Bürger außergewöhnliche moralische Integrität bewiesen, indem sie sich weigerten, an Wahlbetrug – wie etwa dem Fälschen von Wahlunterlagen oder dem Einwerfen zusätzlicher Stimmzettel – mitzuwirken“, so der Bischof. Das Engagement der Bürger im Angesicht der Wahl bezeichnete er als einen „kraftvollen Ausdruck ihrer gottgegebenen Würde – einer Würde, die die Kirche zu allen Zeiten und an allen Orten verkündet, bekräftigt und verteidigt hat.“

(aciafrika – lyk)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

20. Oktober 2025, 11:00