Katholische Jugend auf COP30: Kritik an Geheimverhandlungen
Mario Galgano und Christine Seuss - Vatikanstadt
„Die Verhandlungen der letzten Tage liefen vor allem hinter verschlossenen Türen und bilateral ab“, sagte Fidelis Stehle von FIMCAP gegenüber Vatican News. „Dadurch wird unsere Arbeit als FIMCAP und die der Zivilgesellschaft massiv eingeschränkt. Dabei ist es besonders wichtig, unsere Stimme mitzuhören.“
Klimapolitik muss sozial gerecht sein
Im Zentrum der Forderungen der Jugendverbände steht die „Just Transition“ – ein gerechter Übergang weg von fossilen Energien hin zu Erneuerbaren. Die Klimapolitik müsse sozial gerecht sein und alle Beteiligten einbeziehen.
„Dabei ist es ganz wichtig, alle mitzunehmen, vom Kohlearbeiter bis zu indigenen Gemeinschaften“, so Stehle. „Denn Klimapolitik muss sozial gerecht sein. Hier geht es um zukünftige Jobs und darum, dass alle in eine lebenswerte Zukunft mitgenommen werden.“
Trotz der intransparenten Verhandlungen sieht die Jugenddelegation noch eine Chance für einen historischen Durchbruch. Stehle zeigte sich überzeugt, dass die Möglichkeit für eine historische Einigung hin zu einem gerechten und schnellen Ausstieg aus fossilen Energien bestehe.
Forderung an den Globalen Norden
Dieses Ziel sei jedoch nur durch ein ambitioniertes Gesamtpaket erreichbar, das die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels wieder in greifbare Nähe rückt. Die Forderung richtet sich dabei klar an die Industrienationen: „So ein Paket ist nur erreichbar, wenn die EU und andere große Emittenten auf den globalen Süden zugehen, finanzielle Zusagen machen und ihrer Verantwortung gerecht werden dieses Jahr, insbesondere im Bereich Anpassung.“
FIMCAP, deren Delegation in diesem Jahr von Antonio Korkuvi geleitet wird, kündigte an, ihren Einsatz für Klimagerechtigkeit nicht nachzulassen. Die Zukunft liege nicht „in Öl, Gas und Kohle, sondern in Gerechtigkeit, internationaler Solidarität und erneuerbaren Energien“. Es brauche einen klaren Pfad zu 100 Prozent Erneuerbaren und eine Abkehr von fossilen Abhängigkeiten, so Stehle.
(vatican news)
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