Franziskaner Ibrahim Faltas Franziskaner Ibrahim Faltas 

„Betlehem ist tot”

Krieg und Besatzung im Heiligen Land ziehen auch Betlehem schwer in Mitleidenschaft. Die Geburtsstadt Jesu ist nahezu menschenleer – viele Christen haben das Land verlassen. Franziskaner-Kustos Ibrahim Faltas spricht von einer toten Stadt.

Erst vor kurzem hätten wieder 175 christliche Familien die Stadt verlassen, berichtet Faltas.

„Jeder hat Angst vor dem anderen. Der Schmerz ist überall, alle leiden. Die Israelis und die Palästinenser leiden. Es leiden die Juden, die Muslime und die Christen", so Faltas im Interview der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera. Die Stimmung im Heiligen Land sei beherrscht von Hass und Rache.

Aufgrund fehlender Pilger arbeiteten die Menschen in der Geburtsstadt seit 22 Monaten nicht mehr. In Jerusalem sehe es nicht besser aus, weil 90 Prozent der Christen ursprünglich im Tourismus arbeiteten, aber Geschäfte und Hotels geschlossen seien.

Von der Arbeitslosigkeit sind nach Faltas' Angaben jedoch nicht nur Christen betroffen, sondern auch Tausende Palästinenser, die zuvor in Israel gearbeitet haben, aber seit dem 7. Oktober 2023 nicht mehr ausreisen dürfen. „Wenn Gaza zu einem Freiluftfriedhof geworden ist, dann sind Bethlehem und das Westjordanland Freiluftgefängnisse", so Faltas.

(kna - sk)

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12. November 2025, 13:02