US-Bischöfe äußern sich besorgt über den Umgang mit Migranten
Mit deutlichen Worten haben die US-amerikanischen Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in Baltimore die derzeitige Situation von Migranten im Land kritisiert. In einer mit überwältigender Mehrheit angenommenen Sondermitteilung warnen sie vor einem Klima der Angst und Besorgnis rund um Fragen der Profilerstellung und der Anwendung von Einwanderungsgesetzen.
Die Bischöfe zeigen sich „betrübt über den Stand der aktuellen Debatte und die Verunglimpfung von Einwanderern“ und prangern insbesondere die Zustände in Haftanstalten, den Mangel an seelsorgerischer Betreuung sowie den willkürlichen Verlust des Rechtsstatus einiger Familien an. „Wir sind betrübt, wenn wir Eltern begegnen, die Angst haben, auf dem Weg zur Schule mit ihren Kindern festgenommen zu werden“, heißt es in dem Schreiben.
Zugleich bekräftigen die Bischöfe die Prinzipien der katholischen Soziallehre in dem sie die Regierung aufforderten „die grundlegende Würde jedes Menschen anzuerkennen“. Zwar gestehen sie den Staaten das Recht und die Pflicht zur Regulierung ihrer Grenzen zu, doch unterstreichen sie, dass „die Menschenwürde und die nationale Sicherheit nicht im Widerspruch zueinander stehen“.
In Anlehnung an die Heilige Schrift erinnern die Bischöfe daran, dass der Herr „bevorzugt die Witwe, den Waisen, den Armen und den Fremden“. Den Migranten selbst gilt ein Wort der Ermutigung: „Ihr seid nicht allein“, schreiben die Bischöfe.
Hintergrund
Die Sondermitteilung wurde mit 216 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen verabschiedet. Es ist ein seltener Vorgang, da die US-Bischofskonferenz dieses Instrument nur in besonders dringlichen Fällen nutzt. Zum ersten Mal seit 2013 nutzen die Bischöfe diesen Weg um sich zu einem gesellschaftspolitischen Thema zu äußern.
(sir - bl)
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