Pakistan: Belutschistan verbietet Kinderehen konsequent
Die Provinz Belutschistan hat ein neues Gesetz verabschiedet, das alle Ehen mit Personen unter 18 Jahren für ungültig erklärt. Das „Gesetz von 2025 zur Einschränkung von Kinderehen“ sieht strenge Strafen für alle vor, die die Heirat Minderjähriger ermöglichen oder daran teilnehmen. Künftig müssen Standesbeamte und religiöse Vertreter vor der Trauung die Ausweise beider Partner prüfen.
Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Bischof Samson Shukardin, nennt das Gesetz „eine historische Entscheidung zum Schutz von Kindern.“ Er betont: „Wir sind den Mitgliedern der Provinzversammlung von Belutschistan dankbar, dass sie dieses Gesetz zum Schutz von Kindern vor Frühehen gebilligt haben.“ Es komme besonders jenen Mädchen zugute, die aufgrund kultureller Traditionen im Kindesalter zur Ehe gezwungen würden.
Gesellschaftlicher Hintergrund
Belutschistan ist nach Sindh die zweite Provinz Pakistans mit einem solchen Gesetz. Auch Islamabad hat 2025 eine ähnliche Regelung beschlossen. Trotz dieser Fortschritte gehören Kinderehen weiterhin zum Alltag. Etwa 1,9 Millionen Minderjährige sind betroffen, über 21 Prozent der Mädchen heiraten vor ihrem 18. Lebensjahr. Armut, die Ungleichbehandlung der Geschlechter und kulturelle Normen bleiben zentrale Ursachen.
(fides - bl)
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