Mamoudzou (Mayotte) im Indischen Ozean 2024 nach einem Wirbelsturm Mamoudzou (Mayotte) im Indischen Ozean 2024 nach einem Wirbelsturm  (AFP or licensors)

UNO: „Zunehmende Hilflosigkeit“

Die Vereinten Nationen haben an diesem Montag in Genf den weltweiten humanitären Bedarf für das kommende Jahr vorgestellt. Laut dem „Global Humanitarian Overview“ (GHO) werden dafür umgerechnet rund 28 Milliarden Euro benötigt.

Der Leiter des deutschen Hilfswerks Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, wertet den Bericht in einer ersten Reaktion als ein „Eingeständnis zunehmender Hilflosigkeit“. Immer mehr Menschen in humanitären Krisen würden im Stich gelassen, weil nicht genügend Hilfsgelder bereitstehen.

„2026 werden rund 239 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen sein, doch nur noch 87 Millionen sollen prioritär humanitäre Hilfe erhalten“, so Keßler. „Weit mehr als 100 Millionen Menschen in Not erhalten kein Zelt, kein Wasser oder keine Medikamente. Ihr Leid wird nur noch erwähnt, aber nicht mehr gemindert.“


 

Leid, das nur noch erwähnt, aber nicht mehr gemildert wird

Schon der laufende Hilfsplan für 2025 habe vorgesehen, dass von 300 Millionen auf Hilfe angewiesene Menschen nur 181 Millionen weltweit berücksichtigt werden. „Mitte des Jahres sahen sich die Vereinten Nationen mangels finanzieller Mittel erneut gezwungen, die Hilfe auf 114 Millionen Menschen zu reduzieren.“ Bis heute sei selbst dieser Hilfsplan nur zu 28 Prozent finanziert – „der schlechteste Wert seit einem Jahrzehnt“, so Keßler.

Der jährlich erscheinende Global Humanitarian Overview (GHO) des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) ist der umfassendste Bericht zur humanitären Lage und zur Planung der humanitären Hilfe weltweit. Er analysiert aktuelle Krisen- und Risikoländer, beziffert den globalen Finanzbedarf für angemessene Hilfe und soll die Koordinierung zwischen Hilfsorganisationen erleichtern, um humanitäre Maßnahmen gemeinsam und komplementär zu leisten.
 

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08. Dezember 2025, 11:33