Schönborn: „Asyl darf in Österreich nicht zum Schimpfwort werden"
In Österreich hätten zuletzt viele Menschen Asyl gesucht, und auch in Zukunft werde es „enorme Migrationsströme" geben, die auch vor Europa nicht Halt machen werden, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. „Wir müssen immer bedenken: Jeder von uns kann in eine solche Situation geraten. Eines Tages kann es uns treffen, dass wir Hunger erfahren, Flucht erleben, Fremdsein", wandte sich der Wiener Erzbischof an die Bevölkerung.
„Die Hoffnung stirbt niemals!", hob Schönborn in seinen von einem Plädoyer für eine solidarische Humanität geprägten Worten hervor. Dies gilt für den Kardinal trotz großer und weltweit spürbarer Krisen. Ausdrücklich nannte Schönborn den Klimawandel, der „alle auf dem ganzen Globus" berühre, die daraus resultierende Zerstörung von Lebensraum, was wiederum dazu führe, „dass die Bevölkerung zu wandern beginnt". Hinzu komme der Bevölkerungsdruck, verwies Schönborn als Beispiel auf die von Wissenschaftlern prognostizierte Verdoppelung der Bevölkerungszahl auf dem afrikanischen Kontinent bis 2050.
Auch wenn diese „Krisen und Gefahren groß sind und real", gebe es Gründe der Hoffnung für 2018 und darüber hinaus, betonte der Kardinal. „Jedes Kind das geboren wird, ist ein Grund zur Hoffnung." Gleiches gelte für die Zuwendung einem Notleidenden gegenüber. In Österreich sei der „Grundwasserspiegel der Nächstenliebe" nicht abgesunken. „So viele Menschen wenden sich dem Nächsten zu, der in Not ist", sagte Schönborn: „Solange wir aufeinander zugehen, Brücken bauen, einander die Hand reichen statt die Faust zu zeigen, wird es in unserem Land Gründe der Hoffnung geben."
(kap – gs)
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