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Bibel bleibt meistübersetztes Buch

Laut dem neuem Sprachenreport des Weltbunds der Bibelgesellschaften haben weltweit 5,6 Milliarden Menschen Zugang zur kompletten Bibel in ihrer Muttersprache. Der Fokus liegt nun verstärkt auf Übersetzungen in Gebärdensprachen.

Die vollständige Bibel ist im vergangenen Jahr in 18 weitere Sprachen übersetzt worden. Nach neuesten Angaben des Weltbunds der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) kann der gesamte Text des Alten und Neuen Testaments mittlerweile in 692 Sprachen gelesen werden. Etwa 5,6 Milliarden Menschen haben damit laut einer Mitteilung der Österreichischen Bibelgesellschaft vom Montag Zugang zur vollständigen Bibel in ihrer Muttersprache. Das Neue Testament ist den Angaben zufolge bisher in weiteren 1.547 Sprachen übersetzt, zumindest einzelne biblische Schriften in 1.123 Sprachen. Damit gibt es in exakt 3.362 Sprachen mindestens ein Buch der Bibel. Das sind um 38 mehr als im Vorjahr.

7.350 Sprachen und 245 Gebärdensprachen

Die Bibelgesellschaften gehen von weltweit rund 7.350 Sprachen aus, zu denen auch 245 Gebärdensprachen gezählt werden. Die Bibel in der eigenen Sprache zur Verfügung zu haben, sei für die einzelnen Christen wie für die Kirchen sehr wichtig, betonte Jutta Henner, Direktorin der Österreichischen Bibelgesellschaft: „Wo es eine neue Bibelübersetzung gibt, stärkt das den Glauben. Ich sehe aber auch, dass noch viel zu tun ist.“ Gleichwohl seien die Daten des neuen „Global Scripture Access Report“ eine „Freude“, zeigten sie doch, „dass wieder mehr Menschen einen Zugang zur Bibel in ihrer Sprache haben“, so Henner.

Für gehörlose Menschen wurden 2018 biblische Schriften in Gebärdensprache in Ungarn, Litauen, Japan, Thailand und Guatemala publiziert. „Die neue Übersetzung ist unentbehrlich für unsere Gruppe der Gehörlosen“, schilderte Jozsef Keri, der mit einem Team das Markus-Evangelium in Ungarische Gebärdensprache übersetzt hat. Obwohl er in einer christlichen Familie aufgewachsen sei, habe er erst einen Zugang zur Bibel gefunden, als ihm ein anderer Gehörloser die biblischen Geschichten in Gebärdensprache erzählen konnte.

Die Bibelgesellschaften setzen laut dem aktuellen Sprachen-Report einen verstärkten Fokus auf Gebärdensprachen, um den 70 Millionen Gehörlosen weltweit einen Zugang zur biblischen Botschaft zu ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeit für blinde und sehbehinderte Menschen. Im Jahr 2018 erschien die 45. komplette Bibel in der Punktschrift Braille. Es handelt sich um die Sprache Luganda, die im ostafrikanischen Uganda gesprochen wird.

(kap – mg)

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18. Februar 2019, 12:19