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Schweiz: Wie ein Kloster in Quarantäne funktioniert

Vier Schwestern des Schweizer Klosters Fahr sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die als erste erkrankte Schwester ist bereits wieder gesund, die drei anderen sind auf dem Weg der Besserung. Die Quarantäne stellt auch das Klosterleben vor neue Herausforderungen.

Das Benediktinerinnenkloster im Limmattal befindet sich seit dem 2. April in Quarantäne. Diese gelte auf unbestimmte Zeit weiter, teilte Priorin Irene Gassmann am Dienstag auf Anfrage von kath.ch mit. Der Gemeinschaft gehören 20 Ordensfrauen an.

Natürlich wirke sich die Quarantäne auch auf das Alltagsleben aus. Man trage Masken, auch zum Chorgebet und zum Singen, erzählt die Priorin. Nur zum Essen nehme man sie ab.

Die Kirche ist dort, wo die Menschen sind

Begrüßenswert fände sie es, dass die Kirche hinausgehe „aus den Kirchenräumen in die Wohnzimmer, in die Altersheime, in die Spitäler. Sie ist dort, wo die Menschen sind,“ lobt Gassmann.  „Ich hoffe, die Kirche realisiert das jetzt und geht nachher nicht einfach zur Tagesordnung über. Die Kirche soll eine ewige Lernende bleiben, immer auf dem Weg sein. Das Volk Gottes soll nicht auf den Kirchenbänken sitzen.“

Doch einen Wermutstropfen gibt es doch: „Ich hätte es mutig gefunden, wenn die Bischöfe gesagt hätten: Die Frauenklöster dürfen in dieser Ausnahmesituation in ihrem Kreis die Sakramente feiern," so die Priorin.

Hintergrund

Priorin Irene Gassmann leitet das Benediktinerinnenkloster Fahr. Dieses bildet zusammen mit Einsiedeln eines der wenigen noch bestehenden Doppelklöster. Der Abt von Einsiedeln ernennt die Priorin von Fahr. 

(kath.ch  - skr)

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15. April 2020, 12:50