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Kamillianer-Schwestern in einem Krankenhaus in Neapel Kamillianer-Schwestern in einem Krankenhaus in Neapel 

Welttag der Kranken: Gesundheit als primäres Gut betrachten

Papst Franziskus fordert in seiner diesjährigen Botschaft zum Weltkrankentag mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem sowie persönliche Zuwendung zu kranken Menschen. Weltweit wird der Weltkrankentag am 11. Februar, Gedenktag Unserer lieben Frau von Lourdes, begangen. Die Ordensgemeinschaft der Kamillianer lebt die Forderungen des Papstes seit jeher mit ihrem Charisma. Wir sprachen mit P. Julien Vianney Slanon von der österreichischen Provinz der Kamillianer.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Gesundheit müsse als „ein primäres Gemeingut“ betrachtet werden, schreibt der Papst in seiner in zahlreichen Sprachen veröffentlichten Botschaft zum diesjährigen Welttag der Kranken, der am kommenden Donnerstag begangen wird. Die aktuelle Pandemie habe „viele Unzulänglichkeiten der Gesundheitssysteme und Mängel bei der Betreuung Kranker ans Licht gebracht“, so der Papst. Hier seien politische Entscheider und die Verwalter von Ressourcen gefragt.

Der Orden der Kamillianer ist eine vom heiligen Kamillus von Lellis 1582 in Rom gegründete Ordensgemeinschaft der „Krankendiener“. Sie sind als Sozialarbeiter, Krankenhausseelsorger und Pfarrer tätig. Kamillianer-Pater Julien Vianney Slanon stammt aus Benin, gehört aber der österreichischen Ordensprovinz an und ist als Klinikseelsorger in Wien tätig. Er erläutert im Gespräch mit Radio Vatikan:

„In der Klinik, in der ich als Seelsorger tätig bin, beobachte ich, dass sowohl die kollegiale Führung als auch die verschiedenen Berufsgruppen in einem gemeinsamen Streben nach dem Wohl der ihnen anvertrauten Patienten stehen. … Als Seelsorger höre ich immer wieder von den Patienten, wie gut sie betreut werden. Ich erlebe auch ihre Dankbarkeit und Wertschätzung dem Personal gegenüber.“

Hier im Audio: P. Julien Vianney Slanon von der österreichischen Provinz der Kamillianer.

Besonderer Fokus

Menschen, die an körperlichen und seelischen Krankheiten leiden - darunter auch an Covid-19 - stehen diese Woche im besonderen Fokus der katholischen Weltkirche. Anlässlich des an diesem Donnerstag begangenen „Welttags der Kranken“ wird in speziellen Gottesdiensten, bei Veranstaltungen der Krankenhausseelsorge mit teils auch bischöflicher Beteiligung sowie in Novenen für Menschen in Krankheit, Heilung oder auch im Sterben gebetet, ebenso wie für Personen, die sich um Patienten kümmern.

„Wenn ich auf den Stationen bin, sehe ich mit eigenen Augen, mit welcher Liebe und Sorgfalt das Personal und die Krankenpfleger sich bemühen, sich um die Kranken zu kümmern“, so Pater Slanon.

Seit 1993

Der Welttag wurde 1993 von Papst Johannes Paul II. für den kirchlichen Gedenktag von „Unserer Lieben Frau von Lourdes“ eingeführt und wird seither jährlich am 11. Februar begangen. Das diesjährige Motto ist das Jesus-Wort „Nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder“.

„Man muss vor allem die Kultur, die Geschichte und sogar die geographische Lage und Umstände berücksichtigen, denn es gibt verschiedene Wertschätzungen und Einschätzungen, die diesbezüglich zu achten sind. Ich denke zum Beispiel an die Wertschätzung uns Krankenseelsorgern gegenüber. Wir werden als wichtiger Teil der Krankenpflege betrachtet.“

Durchaus auch gesellschaftspolitische Anliegen verfolgt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag der Kranken, in der er zu mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem, aber auch zur persönlichen Zuwendung zu kranken Menschen aufruft. Gleichzeitig habe die Pandemie auch „die Einsatzbereitschaft und die Großherzigkeit des Personals im Gesundheitswesen, von Ehrenamtlichen, von Arbeitern und Arbeiterinnen, von Priestern und Ordensleuten deutlich gemacht“, würdigt Franziskus. Mit Professionalität, Opferbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Nächstenliebe hätten sie vielen Kranken und deren Angehörigen geholfen, sie gepflegt, getröstet und versorgt.

Um die Würde des Kranken und zugleich auch die Professionalität des Pflegepersonals sowie ein gutes Verhältnis zu den Familien der Patienten hochzuhalten, schlägt er einen auf Respekt, Vertrauen und Hilfsbereitschaft gründenden „Pakt zwischen Pflegebedürftigen und Pflegenden“ vor.

(vatican news/kap)

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10. Februar 2021, 10:51