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Ein jüdischer Mann zündet während einer Zeremonie zum jährlichen Holocaust-Gedenktag in der Nähe des Minora-Denkmals in Babiy Yar in Kiew, Ukraine, Kerzen an, 27. Januar 2021. Ein jüdischer Mann zündet während einer Zeremonie zum jährlichen Holocaust-Gedenktag in der Nähe des Minora-Denkmals in Babiy Yar in Kiew, Ukraine, Kerzen an, 27. Januar 2021. 

Österreich: Christlich-jüdisches Dialogforum tagte in Wien

Christen und Juden sprachen im diesjährigen Dialogforum in Wien unter anderem über den Ukraine-Krieg, die Gefahr des zunehmenden Antisemitismus, aber auch die weltweit zunehmende Christenverfolgung und allgemeine Herausforderungen wie Klimawandel. Das teilte die Stiftung Pro Oriente mit.

Die „11. Akademische Konsultation zwischen dem Judentum und dem Orthodoxen Christentum“ fand vom 4. bis 6. Dezember in Wien statt. Unter dem Generalthema „Jüdisch/orthodox-christlicher Dialog: Navigieren in unseren Beziehungen zur Welt und zueinander“ kamen die Delegierten der Kirchen und jüdischen Einrichtungen im Hotel Bristol zusammen, wie die Stiftung „Pro Oriente“ weiter berichtete.

Der orthodoxen Delegation stand Metropolit Emmanuel Adamakis vom Ökumenischen Patriarchat vor. Zur Delegation gehörten Vertreter der Patriarchate von Konstantinopel, Alexandrien und Jerusalem, der Serbischen, Bulgarischen, Rumänischen und Georgischen orthodoxen Kirche, der Orthodoxen Kirche von Griechenland sowie der Orthodoxie in Amerika und in der Ukraine. Zu den jüdischen Teilnehmern unter Vorsitz von Rabbi David Sandmel gehörten Delegierte aus Österreich, Chile, Großbritannien, Griechenland, Israel, Frankreich und den USA. Die Konsultation wurde vom Ökumenischen Patriarchat und dem Internationalen Jüdischen Komitee für interreligiöse Konsultationen (IJCIC) organisiert und finanziert.

Offenheit und Ehrlichkeit

Patriarch Bartholomaios I. sprach sich in einem schriftlichen Grußwort an die Teilnehmer für einen Dialog in Offenheit und Ehrlichkeit aus; im Bemühen, einander noch besser zu verstehen. Wien als Ort der Begegnung sei dafür bestens geeignet, so der Patriarch. Die österreichische Bundeshauptstadt habe lange als Brücke an der Ost-West-Grenze und als wichtiges Zentrum der jüdischen Kultur in Europa fungiert. Bartholomaios erinnerte auch an den Holocaust und hob deshalb umso mehr die Bedeutung des Dialogs hervor. Rabbi Sandmel betonte in seiner Begrüßung, die Welt brauche das Beste aus Judentum und Christentum. Die Traditionen beider Religionen seien notwendig im Blick auf Frieden, Gerechtigkeit und eine funktionierende Zivilgesellschaft.

Ein Teil der inhaltlichen Beratungen war dem Dokument gewidmet, das beim Besuch von Patriarch Bartholomaios im Herbst 2021 in New York präsentiert worden war. Der Patriarch war damals mit dem „Human Dignity Award“ des American Jewish Committee (AJC) ausgezeichnet worden. In dem Papier, das von einer jüdisch/christlich-orthodoxen Arbeitsgruppe ausgearbeitet worden war, geht es um gemeinsame praktische Herausforderungen von orthodoxen Christen und Juden. Diese betreffen etwa eine intensivere Beschäftigung mit der jeweils anderen Religion in der Ausbildung der Geistlichen, aber auch globale Themen wie den Klimawandel.

(pro oriente – mg)

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20. Dezember 2022, 09:16