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Der Liebfrauendom in München Der Liebfrauendom in München 

D: Missbrauchbetroffene mit dem Rad nach Rom aufgebrochen

Rund 15 Missbrauchsbetroffene sind am Samstagvormittag gemeinsam mit Begleiterinnen und Begleitern vom Marienplatz in München zu einer Pilgerreise mit dem Fahrrad nach Rom aufgebrochen. Dort wollen sie bei der Generalaudienz am 17. Mai auch Papst Franziskus treffen.

Die Pilgerfahrt steht unter dem Motto: „Wir brechen auf! Kirche, bist du dabei?“. Auch unterwegs wollen sich die Teilnehmer „mit sexualisierter Gewalt auseinandersetzen und Veränderungen im Umgang mit Betroffenen sowie in der Aufarbeitung anstoßen“, heißt es in der Pressemitteilung zu der Initiative. Bei der Audienz mit Papst Franizskus wollen die Teilnehmer dem Kirchenoberhaupt eine Botschaft und eine Ausgabe des Kunstwerks „Heart“ von Michael Pendry überreichen, das symbolisch für ihr Engagement für ein neues Bewusstsein im Umgang mit sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche steht.

Großer Respekt

Er sei „beeindruckt von dem Projekt der Radpilgerreise” und habe „großen Respekt für alle Beteiligten”, so Generalvikar Christoph Klingan bei der Verabschiedung der Teilnehmer. Organisiert wurde die Pilgerfahrt, die durch die Erzdiözese München unterstützt wird, durch Dietmar Achleitner, Richard Kick und Kilian Semel vom Betroffenenbeirat der Erzdiözese sowie Robert Köhler von der Initiative „Wir-wissen-Bescheid.de“ des Vereins „Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer“.

Dank für das Signal auch aus der Politik

Zur Verabschiedung der Radler kamen auch die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats, Stephanie Herrmann, und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter. Er dankte den Teilnehmern für ihr Signal. Sie sendeten damit die Botschaft nach Rom und in die Gesellschaft hinein, dass die „Zeit des Wegschauens und Verschweigens“ vorbei sei. Reiter räumte ein, dass auch die Stadt zu spät mit der Aufarbeitung von Missbrauch in städtischen Kinderheimen begonnen habe. Er versprach: „Wir werden offenlegen, wer welche Verantwortlichkeit gehabt hat“. Wenn dies die Kirche ebenso mache, dann habe sie einen „unglaublichen Stein ins Rollen gebracht“.

Rund 50 Radlerinnen und Radler werden die Gruppe sie auf dem ersten Teilstück bis Schäftlarn begleiten, um ihre Solidarität und Unterstützung auszudrücken. Anschließend geht es weiter nach Bad Tölz. Am Montag werden die Radpilger nachmittags in Bozen erwartet. Dort finden eine Andacht und ein Austausch mit Vertretern der Erzdiözese München und Freising sowie der Erzdiözese Bozen-Brixen statt, darunter Kardinal Reinhard Marx und Bischof Ivo Muser.

(vatican news/kna - cs)

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06. Mai 2023, 11:56