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Mitglieder der "Letzten Generation" blockieren eine Straße in Berlin, 10. Januar 2024 Mitglieder der "Letzten Generation" blockieren eine Straße in Berlin, 10. Januar 2024 

Theologe: „Bauern und Klimakleber eint Sorge um die Zukunft“

Der Grazer Sozialethiker Kurt Remele hat in einem Gastkommentar für die „Kleine Zeitung“ am Montag für Verständnis für die Proteste der „Letzten Generation“ geworben. Sie hätten Anerkennung statt „Kriminalisierung“ verdient.

Die Aktivisten der „Letzten Generation“, die in der Vergangenheit durch zahlreiche Blockaden des öffentlichen Verkehrs, aber auch durch Aktionen wie die Beschmutzung des Brandenburger Tores oder eines Denkmals für das Grundgesetz für kontroverse Diskussionen gesorgt hatten, hätten keine „Weltuntergangsfantasien mittelalterlicher Fanatiker“, sondern sorgten sich um eine zukünftige globale Katastrophe. Die „Letzte Generation“ bestehe nicht aus „Klimaterroristen“, sondern handele letztlich „im Interesse der Menschheit“.

Remele: Bauern werden von rechtem Lager hofiert

Doch während der ,ökologische Protest' der Letzten Generation kriminalisiert werde, würden die Bauern, die seit einer Woche mit Traktorenkolonnen gegen die Sparpläne der Bundesregierung protestierten, durch das politisch rechte Lager hofiert, gibt Remele zu bedenken. 

Der „gewaltlose Protest“ der Aktivisten verdiene vielmehr „Anerkennung“, so der Wissenschaftler. Es handele sich um eine der von Papst Franziskus genannten „radikalisierten Gruppen“, die stellvertretend für die Zivilgesellschaft einen „gesunden Druck“ auf die Politik ausüben würden. 

(kap - ww)

Hinweis: In einer vorherigen Version des Artikels stand zu lesen, die protestierenden Bauern würden nach Remeles Analyse das rechte Lage hofieren. Das ist nicht korrekt. Der Artikel wurde entsprechend der Aussage des Wissenschaftlers in der Kleinen Zeitung korrigiert. Letzte Änderung: 18.18 Uhr.

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15. Januar 2024, 14:40