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Chateau-d'Oex, Schweiz Chateau-d'Oex, Schweiz  (REUTERS)

Schweiz: Klimapolitik muss die Armutsbekämpfung mitdenken

Die Armutsbekämpfung steht einer wirksamen Klimapolitik nicht im Weg. Im Gegenteil: „Eine richtig ausgestaltete Klimapolitik bietet sogar die Chance, soziale Ungleichheiten zu verringern“, sagt Aline Masé. Die Leiterin der Fachstelle Sozialpolitik bei Caritas Schweiz war eine von rund 250 Fachpersonen, die am Freitag am Caritas-Forum in Bern über das Thema „Existenzen sichern. Sozialökologische Wende und Armut“ diskutierten.

Das Forum findet jedes Jahr anlässlich der Publikation des Sozialalmanachs statt. Damit die Schweiz klimaneutral werden könne, seien umfassende Maßnahmen notwendig. Dabei müssten Menschen mit tiefen Einkommen zwingend berücksichtigt werden. Erstmals haben Fachleute am Caritas-Forum über eine gemeinsame Perspektive auf den ökologischen Umbau und die Armutsbekämpfung diskutiert – und Lösungen aufgezeigt, teilte das katholische Hilfswerk mit.

Aline Masé schlug Lösungen vor. Beim Verkehr würden beispielsweise hohe CO2-Abgaben mit vollständiger Pro-Kopf-Rückverteilung hauptsächlich die Reichsten zur Kasse bitten. Auch beim Wohnen könne die Förderung von bezahlbarem Wohnraum einhergehen mit Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen.

Das Fazit der insgesamt neun Referentinnen und Referenten lautete: Menschen und Haushalte mit tiefen Einkommen verursachen deutlich weniger CO2-Emissionen als besser gestellte, seien aber im Bereich der Arbeit, des Konsums, der Mobilität und der Gesundheit ungleich stärker von der Klimaerwärmung betroffen als Menschen mit mittleren und höheren Einkommen. Klimapolitik und Sozialpolitik müssten darum Hand in Hand gehen, „wenn eine Prekarisierung der Verliererinnen und Verlierer der Klimaerwärmung vermieden werden soll“, heißt es in der Mitteilung von Caritas Schweiz. Zugleich sei Optimismus angebracht, da Lösungen auf der Hand liegen. „Nun ist die politische Umsetzung gefragt“, so Caritas Schweiz.

(pm – mg)

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27. Januar 2024, 11:14