Ö: Steyler-Missionare solidarisch mit indonesischem Bischof
Kleden hat einen Teil seiner Ordensausbildung in Österreich absolviert, war von 2018 bis 2024 Generalsuperior der Steyler Missionare und wurde im Mai 2024 von Papst Franziskus zum Erzbischof von Ende ernannt. Seither setzt er sich für die Rechte der Bevölkerung ein. Die österreichischen Steyler Missionare machten dieser Tage auf sein Engagement öffentlich aufmerksam.
Mit einer Reihe von Geothermie-Projekte soll auf Flores die Kapazität für erneuerbare Energien ausgebaut werden. Die Steyler Missionare weisen aber darauf hin, dass schon vor Jahren in Mataloko ein geothermisches Kraftwerk gebaut wurde, das aber nicht wie geplant funktioniere und stattdessen einen Reihe von Problemen mit sich brachte. Erzbischof Kleden hob die Ausbeutung der Wasserressourcen und das Auftreten heißer Schlamm-Eruptionen als Folgen der Bohrungen hervor.
Kraftwerke bringen große Probleme
Nun werde in der Nähe des gescheiterten Standorts ein neues Kraftwerk gebaut. Der Plan besorgt die Bevölkerung, da es Wasser aus Gebieten entnimmt, die für den Reisanbau wichtig sind. In der Zwischenzeit wurde in der Region auch eine weitere geothermische Anlage in Betrieb genommen, die Probleme mit der Wasserqualität verursachte, was zu unproduktiven Kaffee- und Gemüseernten für die örtlichen Bauern führte.
„Diese Projekte haben bereits eine lebensbedrohliche ökologische Katastrophe verursacht", erklärte Erzbischof Kleden in einer aktuellen Videobotschaft. Die Mehrheit der Bevölkerung in der Erzdiözese Ende lebt von der Landwirtschaft, sodass Land- und Wasserressourcen überlebenswichtig sind.
Erzbischof Kleden fordert den Stopp des weiteren Ausbaus der Geothermie. „Hier geht es nicht nur um den Schutz unserer Umwelt, sondern auch um die Würde und die Rechte derer, die Flores ihr Zuhause nennen", so der Kirchenmann. Er fordert die Regierungsbehörden auf, dem Wohlergehen der Menschen Vorrang vor Energieinvestitionen einzuräumen.
Der Erzbischof hat auch Priester in seiner Diözese dazu aufgerufen, den Stimmen der betroffenen Gemeinden Gehör zu verschaffen und sie bei der Suche nach rechtlichem Schutz für ihr Land und ihre Lebensgrundlagen zu unterstützen.
Priester sollen Protest hörbar machen
Der Widerstand gegen geothermische Projekte in Flores ist nicht neu. In Westflores brachen 2023 Proteste aus, als katholische Studentenaktivisten und indigene Gruppen sich gegen Energieinvestitionen wehrten, die traditionelle Landrechte bedrohten, berichten die Steyler-Missionare. Umweltaktivisten sahen sich Drohungen und Vergeltungsmaßnahmen ausgesetzt, was zu Forderungen nach einem stärkeren Rechtsschutz führte.
Im Oktober 2023 zog die Weltbank die finanzielle Unterstützung für ein Geothermieprojekt in Flores zurück und begründete dies mit weit verbreiteten Kontroversen und Umweltrisiken. Diese Entscheidung wurde als Sieg für Aktivisten und indigene Gruppen gefeiert, die sich für eine genauere Prüfung großer Energieprojekte in ökologisch sensiblen Regionen einsetzen.
(kap - cs)
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