D: Beobachtungsstelle sorgt Zunahme von Vandalismus in Kirchen
Landesweite Kriminalstatistik 2023 verzeichnete weniger Fälle, als OIDAC
In der bundesweiten Statistik „Politisch motivierte Kriminalität" von 2023 seien null Brandanschläge und lediglich 55 Sachbeschädigungen an Kirchen registriert worden. Diese Zahlen stünden in auffälligem Widerspruch zu den von OIDAC Europe erhobenen Daten. Die Beobachtungsstelle dokumentierte im gleichen Zeitraum 11 Fälle von Brandstiftungen in deutschen Kirchen. In Österreich hingegen wurden im selben Jahr 150 christenfeindliche Hassverbrechen gemeldet, davon 78 Sachbeschädigungen an Kirchen - „also deutlich mehr als in Deutschland, obwohl Österreich neunmal weniger Einwohner hat", verwies die Beobachtungsstelle OIDAC Europe auf Mängel in der deutschen Statistik. Ein strukturelles Problem sei die Definition von Hasskriminalität.
Unklare Erfassungsmethoden
Eine unklare Methodik führe dazu, dass meist nur politisch motivierte Taten in die Statistik einfließen würden. Viele antichristliche Übergriffe blieben so unsichtbar, hieß es. Auch bei den jüngst bekannt gewordenen Kirchenschändungen sei unklar, ob sie trotz ihres „besorgniserregenden Ausmaßes" überhaupt als christenfeindliche Taten gewertet werden.
Anders als die bundesweite Statistik verzeichneten die Landeskriminalämter deutlich höhere Fallzahlen von Kirchenschändungen, wie OIDAC recherchierte. „Im Jahr 2023 wurden in Deutschland mehr als 2.000 Sachbeschädigungen in oder an Kirchen registriert", sagte Hoffmann. Zwar seien nicht alle Taten eindeutig christenfeindlich, aber der Vergleich zeige: Die bundesweite Statistik bilde nur „einen Bruchteil der Realität ab".
(kap - sst)
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