D: Düstere Bilanz zu Nachhaltigkeits-Zielen der UN
Das schreibt Misereor in einer Erklärung von diesem Sonntag. Die Nachhaltigkeitsziele der UNO wurden vor zehn Jahren verabschiedet. Sie sollten den Weg weisen, um unter anderem Hunger zu beenden, Armut zu überwinden und den Klimawandel zu bremsen – „doch die Welt ist weit davon entfernt“, so das deutsche Hilfswerk. Es fordert die EU auf, „ambitionierte nationale Klimabeiträge vorzulegen“.
„Trotz einzelner Fortschritte wissen wir seit Jahren, dass wir mit dem aktuellen Kurs keines der 17 Ziele bis 2030 vollständig erreichen“, so Kathrin Schroeder von Misereor. „Die verlorene Zeit kostet Menschenleben.“ Als die Ziele 2015 verabschiedet wurden, lebten 736 Millionen Menschen in extremer Armut; heute sind es 808 Millionen. Das Ziel Nummer eins („Keine Armut“) ist damit aus Misereor-Sicht „weiter entfernt als je zuvor“.
Ziel Nummer eins ist weiter entfernt als je zuvor
Beim Klimaschutz (Ziel Nummer 13) sehe es ähnlich düster aus: „Die Treibhausgasemissionen steigen weiter, statt zu sinken“. Wetterextreme nähmen jedes Jahr zu. „Mangelnde Unterstützung für die Nachhaltigkeitsziele bedeutet vor allem, die Menschen im Globalen Süden im Stich zu lassen, obwohl dort oft schon kleine Maßnahmen viel bewirken können“, so Schroeder.
Das wichtigste Instrument, um zumindest den Zielen mit Klimabezug näherzukommen, seien die nationalen Klimabeiträge. Darin legen die UN-Staaten fest, wie sie Emissionen senken wollen. Sie werden alle fünf Jahre aktualisiert, die neuen sollen in den nächsten Tagen vorgestellt werden. „Die EU wird voraussichtlich keinen neues NDC vorlegen – und verpasst damit einen wichtigen internationalen Moment.“ Schroeder kritisiert: „Gerade Europa müsste Vorbild sein. Das Pariser Klimaabkommen und die Agenda 2030 sind Versprechen und Verpflichtung, kein politisches Wunschkonzert – sie einfach aufzuschieben, ist verantwortungslos.“
Klimagerechtigkeit ist der Schlüssel
Klimagerechtigkeit sei der Schlüssel, um die 17 Entwicklungsziele noch zu retten. „Wer jetzt in Klimaschutz und gerechte Strukturen investiert, sichert eine menschenwürdige Zukunft. Die EU muss spätestens bis zur COP 30 nachliefern – niemand darf sich wegducken, schon gar nicht Europa“, so Schroeder. „Der Countdown läuft. Die nächsten fünf Jahre entscheiden, ob die Welt die SDGs noch erreichen kann. Jetzt heißt es wirklich: Ärmel hochkrempeln und handeln.“
(pm – sk)
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