Österreich: „An Seite des Lebens bis zuletzt“
Kathpress sagte er am Freitag: „An der Seite des Lebens stehen bis zuletzt!“, eine Haltung, die „hoffentlich auch in Zukunft von einem breiten gesellschaftlichen Konsens befürwortet und getragen wird“. Ebenso äußerte er die Sorge, dass es zu einem Paradigmenwechsel in Österreich kommen könne.
Mediale Grenzüberschreitung
Es sei Faktum, dass die persönliche Entscheidung eines Prominenten in die Öffentlichkeit gestellt worden sei. Bei ihm habe das „ganz großes Unbehagen“ ausgelöst. Glettler sagte dazu: „Ich hätte der sympathischen Person gerne gesagt, bitte mach es nicht! Es gibt so viele Menschen, die dich schätzen.“ Wenn das Sterben öffentlich zur Schau gestellt werde, bleibe Betroffenheit nicht aus, ebenso aber die Frage, wo mediale Grenzüberschreitung beginne, so der Bischof, der innerhalb der Österreichischen Bischofskonferenz Referatsbischof für Lebensschutz ist.
Ausbau von Hospizangeboten „Gebot der Stunde“
Hinterfragen wolle er die Darstellung, als ob es nur eine Form des würdevollen Sterbens gebe. Seines Erachtens verhöhne diese Darstellung die medizinischen und auf Pflege ausgerichteten Einrichtungen. Dazu Glettler: „Vor allem am Lebensende und bei schwerwiegenden Erkrankungen zeigt sich der Wert menschlicher Verbundenheit.“
Der Bischof verwies auf die gut zugängliche Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich, die ein würdiges Lebensende ermögliche. Es sei jedoch ein „Gebot der Stunde“, die Hospizangebote auszubauen. Auch erinnerte er an die Telefonseelsorge sowie an die psychologische Versorgung, die Menschen in Krisen unterstütze.
Nikolaus Glattauer erläuterte Beweggründe
Der 66-jährige österreichische Autor und Lehrer Nikolaus Glattauer war an unheilbarem Gallengangkrebs erkrankt. In einem vielbeachteten Zeitungsinterview, das er zwei Tage vor seinem Tod am Donnerstag gab, erläuterte er die Beweggründe für seine Entscheidung zur Selbsttötung.
(kap - pr)
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