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Über 150 Chorsängerinnen und Chorsänger aus dem Bistum Münster bei ihrem Konzert in Santa Maria dell’Anima in Rom. Über 150 Chorsängerinnen und Chorsänger aus dem Bistum Münster bei ihrem Konzert in Santa Maria dell’Anima in Rom. 

Münster in Rom: Die Ewige Stadt als Pilger, Christ und Chorsänger erleben

Zur Romwallfahrt des Bistums Münster sind dieser Tage auch rund 150 Chorsängerinnen und Chorsänger mit dabei. Sie begleiten die Pilgerreise musikalisch und durften Rom und den Petersdom aus einem ganz neuen Blickwinkel kennenlernen.

Über 2.500 Pilgerinnen und Pilger sind es, die anlässlich des Heiligen Jahres aus dem Bistum Münster nach Rom gereist sind. Unter ihnen die mehr als 150 Mitglieder der Chöre der Münsteraner Dommusik. Sie sind Wallfahrer und Sänger zugleich und begleiten die Reise unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer musikalisch. Für ihn steht auch die Musik im Zeichen des diesjährigen Mottos der Wallfahrt, wie er im Interview mit Vatican News erklärt: „Das Motto heißt: Wir verkünden das Leben – und das wollen wir auch im Konzert widerspiegeln. Es gibt ein sehr vielfältiges Programm, und jedes Stück hat eine eigene christliche Aussage. Zum Beispiel heißt das Schlussstück Strahlen brechen viele in einem Christus. Also: Wir alle sind Teile der Kirche, Nachfolger Christi.“

„Das Motto heißt: Wir verkünden das Leben – und das wollen wir auch im Konzert widerspiegeln. Es gibt ein sehr vielfältiges Programm, und jedes Stück hat eine eigene christliche Aussage“

Jesu nachzufolgen ist ein zentraler Gedanke der Pilgerreise. Ihren Auftakt bildete eine Messe im Petersdom – für die Domchöre eine ganz besondere Gelegenheit: Sie durften am Papstaltar in der Mitte der Basilika den Gottesdienst musikalisch begleiten. Eine unerwartete Ehre, wie Lauer berichtet: „Das war für viele ein sehr besonderes Erlebnis, einmal in der Mutterkirche aller Katholiken singen zu dürfen. Ursprünglich war geplant, hinten am Kathedraaltar zu singen. Und warum auch immer, wurde plötzlich eine Stunde vor der Messe gesagt: ‚Ihr singt bitte vorne am großen Altar.‘ Damit haben wir gar nicht gerechnet, aber wir haben das gerne so angenommen."

„Wir haben dort Messe gefeiert, das, was wir sonst in einer ‚normalen‘ Kirche machen, und das plötzlich in der wichtigsten Kirche der ganzen Christenheit – das ist schon besonders.“

Für einige war es der erste Besuch überhaupt im Petersdom oder sogar in Rom. Für Johannes Lang, Sänger im Chor, ergaben sich ganz neue Perspektiven: „Also ich finde es natürlich einerseits beeindruckend. Ich glaube, als normaler Tourist würde man die Dinge, die wir hier machen, gar nicht so erleben. Den Petersdom schaut man sich vielleicht schon einmal an – auch als Nichtchrist –, aber in einem ganz anderen Rahmen. Wir haben dort Messe gefeiert, das, was wir sonst in einer ‚normalen‘ Kirche machen, und das plötzlich in der wichtigsten Kirche der ganzen Christenheit – das ist schon besonders, auch im Vergleich zu einem normalen Rom-Besuch.“

Musik im Mittelpunkt

Neben der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste stand der Chor am Dienstag selbst im Mittelpunkt: In der Kirche Santa Maria dell’Anima in Rom fand ein Konzert mit Werken von Vivaldi, Mozart und Bruckner vor deutschem und italienischem Publikum statt. Zwar bleibe durch die Vorbereitungen weniger Zeit für klassische Besichtigungen, doch – so Johannes Lang – ergänzte das musikalische Engagement das Rom-Erlebnis auf besondere Weise: „Man hat einen Auftrag, man hat ein Ziel. Man guckt sich nicht nur die Stadt an, man möchte wirklich aktiv hier beten, singen, Gemeinschaft erleben. Und ich finde, das ist nochmal ein ganz anderes Gefühl, als wenn man das nur in Münster macht. Es ist schon dort besonders, regelmäßig in der Sonntagsmesse zu singen – aber hier hat man wirklich eine Art Auftrag, eine Aufgabe, die man mitbringt. Deshalb ist es doppelt besonders: Rom einerseits als Stadt, andererseits als Pilger- und Wallfahrtsort – als Christ und als Chorsänger – zu erleben."

Gemeinsame Firmung

Ein besonderer Höhepunkt für die Chöre wird der Abschlussgottesdienst am Freitag um 16 Uhr in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern sein. Dort werden rund 600 junge Menschen aus dem Bistum Münster das Sakrament der Firmung empfangen.

(vatican news – lyk)

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15. Oktober 2025, 13:05