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D: Reichstes Bistum veröffentlicht Finanzbericht

Das Erzbistum Paderborn ist das reichste katholische Bistum in der Bundesrepublik. An diesem Donnerstag hat es seinen Finanzbericht 2024 veröffentlicht.

Anhand konkreter Beispiele macht der Finanzbericht deutlich, wie finanzielle Ressourcen in Seelsorge, Bildung und sozialen Aktivitäten wirksam werden – und wie sehr Kirche vom Engagement vieler lebt. Rund 1,3 Mio. Euro gibt das Erzbistum jeden Tag für diese Aufgaben aus. Rund 171,3 Mio. Euro fließen in die Seelsorge in den Kirchengemeinden. Mit mehr als 1.000 Euro bezuschusst das Erzbistum jeden der fast 30.000 Kita-Plätze in kirchlicher Trägerschaft, mehr als 32 Mio. Euro fließen in karitative Aufgaben, Hilfs- und Pflegeinrichtungen.

„Die finanzielle Lage des Erzbistums ist gegenwärtig solide, doch wir sehen: Mit dem Rückgang der Mitgliederzahlen werden die Spielräume kleiner“, sagt Volker Mauß, Diözesan-Ökonom und Leiter des Bereichs Finanzen des Erzbistums Paderborn. „Gesellschaftliche Veränderungen und schwindende Ressourcen fordern uns heraus, Schwerpunkte zu setzen und die verfügbaren Mittel dort einzusetzen, wo sie den größten Nutzen entfalten.“


Finanzielle Grundlagen stabil, aber im Wandel

Das Jahr 2024 war für das Erzbistum Paderborn trotz gesellschaftlicher Dynamik und geopolitischer Verwerfungen durch Stabilität gekennzeichnet. Gleichwohl zeichnen sich bei Erträgen und Aufwendungen immer deutlicher Veränderungstendenzen ab. Wie bereits im Vorjahr verzeichnet das Erzbistum auch 2024 einen Rückgang der Kirchensteuererträge. Sie fielen um 0,75 Prozent auf 420,5 Mio. Euro. Anders als im Vorjahr sank 2024 aber auch der Jahresüberschuss. Er ging um 8,7 Mio. Euro beziehungsweise 9,5 Prozent auf 82,8 Mio. Euro zurück.

Die Aufwendungen für Zuweisungen und Zuschüsse gingen gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent zurück, blieben aber mit rund 201,8 Mio. Euro der größte Aufwandsposten. Der Personalaufwand sank aufgrund geringerer Rückstellungen für Altersvorsorge um 2,5 Prozent auf 189,3 Mio. Euro. Die sonstigen Aufwendungen stiegen um 7,2 Mio. Euro. Hier machten sich erhöhte Aufwendungen für Instandhaltung und allgemein steigende Preise bemerkbar.

Positiv hat sich das Finanzergebnis entwickelt, das mit 14,4 Mio. Euro zu den gesamten Erträgen beitrug. Wesentlicher Einflussfaktor sind Ausschüttungen aus dem Spezialfonds, in dem Kapitalanlagen des Erzbistums verwaltet werden.


Jahresüberschuss unterstützt Kirchengemeinden bei Transformation

Das Erzbistum Paderborn nutzt Überschüsse der Bilanz regelmäßig für zusätzliche Fördermaßnahmen in verschiedenen Bereichen. Die Entscheidung darüber trifft der Kirchensteuerrat. Aus dem Bilanzgewinn 2024 werden insgesamt 43,8 Mio. Euro ausgeschüttet.

Der größte Teil der Ausschüttung, 16,4 Mio. Euro, kommt als Sonderförderung den Kirchengemeinden zugute. Darüber hinaus werden in den Eigenmittelhilfsfonds für die Kirchengemeinden weitere 6,0 Mio. Euro eingestellt. In den Bereich der Kindertagesstätten fließen zusätzlich 7,8 Mio. Euro für Pastorale Projekte, Baumaßnahmen und energetische Optimierung.

Mit insgesamt 7,3 Mio. Euro fließen erhebliche Mittel als Sonderförderungen an den Diözesan-Caritasverband, unter anderem für existenzsichernde Angebote, seelsorgliche Begleitung und Wohnungslosenhilfe. Schließlich fließen 5,0 Mio. Euro der Ausschüttung in den ökologischen Umbau der Immobilien des Erzbistums. Der verbleibende Betrag wird mit Blick auf die Haushaltsrisiken der kommenden Jahre in die Ausgleichrücklage eingestellt.

(erzbistum paderborn – sk)
 

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30. Oktober 2025, 10:07