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Versöhnungsbrief 1966 Versöhnungsbrief 1966  (Erzbistum Köln)

D: Polnische und deutsche Bischöfe gedenken ihrer Versöhnung

Eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz gedenkt am 18. November gemeinsam mit der Polnischen Bischofskonferenz des historischen Briefwechsels und der Versöhnung beider Ortskirchen während des Kalten Krieges. Der Jahrestag wird in Breslau sowohl liturgisch als auch akademisch begangen.

Am 18. November 2025 jährt sich zum 60. Mal der Beginn des historischen Briefwechsels zwischen der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz. Mitten im Kalten Krieg, nur 20 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, reichten die polnischen Bischöfe ihren deutschen Mitbrüdern die Hand zur Versöhnung. Anlass war eine Einladung an die Bischöfe in Deutschland zur Tausendjahr-Feier der Christianisierung Polens im Jahr 1966. 

Dieser Brief enthielt das unvergessliche Wort: „wir vergeben und bitten um Vergebung“. Er gilt als herausragendes Zeugnis der Bereitschaft zur Versöhnung zwischen den Völkern angesichts der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, des deutschen Vernichtungskriegs gegen Polen und der Vertreibungen zunächst von Polen, dann von Deutschen. 

„Wir vergeben und bitten um Vergebung“

Auf diese mutige Geste, für die die Bischöfe im kommunistischen Polen einen beachtlichen Preis zahlen mussten, antwortete die Deutsche Bischofskonferenz dankbar am 5. Dezember 1965. Sie brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, „dass niemals wieder der Ungeist des Hasses unsere Hände trenne“. Der Briefwechsel gilt als eine der großen Versöhnungsinitiativen der Nachkriegszeit und hat zur Veränderung der politischen Dynamik im geteilten Europa wesentlich beigetragen.

„Dass niemals wieder der Ungeist des Hasses unsere Hände trenne“


Jahrestag in Breslau

Polnische und deutsche Bischöfe werden den Jahrestag gemeinsam in Breslau begehen, einer Stadt, in der die Geschichte beider Völker eng verflochten ist. Breslau war auch die Bischofsstadt von Kardinal Bolesław Kominek, der als einer der Initiatoren und als Hauptverfasser des polnischen Briefes verehrt wird. Am 18. November 2025 sind die folgenden Termine in Breslau zwischen der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz vorgesehen:

Um 11.00 Uhr findet ein Festakt am Denkmal für Kardinal Bolesław Kominek mit Kranzniederlegung und Ansprachen von Erzbischof Jόzef Kupny, Metropolit von Breslau, und Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, statt.

Danach steht Erzbischof Tadeusz Wojda, Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz um 12.30 Uhr der Feier der Heiligen Messe im Dom St. Johannes der Täufer vor. Die Predigt wird Bischof Georg Bätzing übernehmen. Im Anschluss an den Gottesdienst wird eine gemeinsame Erklärung der Vorsitzenden der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz unterzeichnet und veröffentlicht.

Um 17.00 Uhr folgt ein Taizé-Gebet mit Brüdern aus Taizé in der Kirche St. Maria auf dem Sande. Zur Delegation der Deutschen Bischofskonferenz gehören neben Bischof Bätzing, auch Kardinal Rainer Maria Woelki aus Köln, Erzbischof Heiner Koch aus Berlin, Bischof Wolfgang Ipolt aus Görlitz, Bischof Bertram Meier aus Augsburg, Bischof Heinrich Timmerevers aus Dresden-Meißen, Weihbischof Matthias Heinrich aus Berlin und Weihbischof Rolf Steinhäuser aus Köln sowie die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles. 

Die Delegation der Polnischen Bischofskonferenz wird von deren Vorsitzendem Erzbischof Tadeusz Wojda geleitet. Gastgeber des Treffens ist der Erzbischof von Breslau, Jόzef Kupny.

Die Stadt Breslau und das dortige Erzbistum begehen das Jubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen. Darunter ein deutsch-polnisches Konzert im Nationalen Musikforum Breslau, das um 19:00 Uhr beginnt, sowie eine von der Päpstlichen Theologischen Fakultät Breslau ausgerichtete wissenschaftliche Tagung am 19. November, die sich mit der Rezeptionsgeschichte des Briefwechsels beschäftigt. 

(dbk - bl)

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05. November 2025, 13:15