D: Ukrainischer Bischof dankt in München für Hilfe
Fast vier Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine leidet die dortige Bevölkerung nach den Worten es katholischen Bischofs vielfach an Traumata. Die psychische Belastung der Soldaten wie auch der Zivilbevölkerung sei hoch: „Wir tragen so viel Schmerz in uns, aber wir wissen, dass wir weiterleben müssen“, so Hontscharuk am Mittwoch in München. „Wir leben von einem Tag zum nächsten. Besonders belastend sei das ständige Surren von Drohnen“, ergänzte der Bischof, laut einer Pressemitteilung von Kirche in Not. Die Drohnen seien so konstant, dass die Menschen schon Angst hätten, wenn sie sie nicht mehr hörten. „Die größte Gefahr für uns ist die Stille. Wenn es ruhig ist, wissen wir nicht, was als Nächstes passieren wird.“ Am schlimmsten seien Glasfaser-Drohnen, die eine Reichweite von 50 Kilometern hätten. „Sie schießen auf alles, was sich bewegt und lebt. Wir leben in ständiger Anspannung.“
Trauma-Therapie-Kurse
Deshalb seien Trauma-Therapie-Kurse wichtig, so Bischof Hontscharuk. „Ich selbst und alle Priester und Schwestern erhalten eine kontinuierliche psychologische Ausbildung. Das ist wichtig, um Menschen bei psychischen Problemen, familiären Spannungen, Gewalt und Selbstmordprävention zu unterstützen“, erklärte Hontscharuk.
Die Ukraine ist laut Mitteilung derzeit das Hauptförderland von „Kirche in Not“. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk demnach dort mehr als 300 Projekte mit knapp 8,5 Millionen Euro unterstützt. Besonders wichtige Hilfen sind Bischof Hontscharuk zufolge Generatoren. Denn russische Streitkräfte griffen oft gezielt die Stromversorgung an, vor allem im Winter. „Ohne Generatoren gibt es keine Heizung - ohne diese Hilfe könnten wir nicht leben.“
(kna/pm - bl)
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