dennoch-Konferenz: Kirche will in Kassel gegen Resignation angehen
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Wir erleben ja gerade oft auch hier in Deutschland und an anderen Orten eine Resignation. Wie geht es weiter? Was können wir noch tun?“, beschreibt Austen die Ausgangslage. Das Stichwort „noch“ – im Sinne von: Wie viel Finanzen, Personal, Immobilien haben wir noch – dominiere die Debatte. Die Konferenz, eine Nachfolgeveranstaltung des „dennoch“-Treffens 2023 in Hannover, wolle stattdessen zeigen, dass das Evangelium durch frische Ideen in Wort und Tat sichtbar gemacht werden könne.
Interaktion statt Frontalbeschallung
Die Konferenz, veranstaltet unter anderem vom Bonifatiuswerk, der philanthropischen Organisation Porticus und dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap) sowie dem „2denare Beratungsinstitut“, richtet sich explizit an „Anpacker und Beter, Macherinnen und Macher, Träumer und Visionärinnen und Visionäre“.
Austen hob den interaktiven Charakter des Treffens hervor: Es gehe nicht um „Frontalbeschallung, sondern eben Austausch und Interaktion.“ Die Teilnehmenden seien dazu aufgerufen, sich im Sinne des Evangeliums zu engagieren, aber auch nach dem Grundsatz zu handeln: „Prüfet, Alle tun alles und behaltet das Gute.“
Der erste Tag lieferte externe Impulse von Expertinnen und Experten wie Sandra Bils und Oliver Mergens, gefolgt von einem „galaktischen Abend“ mit Abendgebet. Der zweite Tag steht nun ganz im Zeichen der Vernetzung in einer „Ideenschmiede“, in der neue und bewährte pastorale Methoden präsentiert wurden.
Erfolgsgeschichten als Mutmacher
Die Konferenz zeige, dass Kirche „nicht nur Institution ist, wie es oft gesagt wird, sondern ein lebendiger Gemeinschaft“, so der Monsignore. Als positive Beispiele nannte er Initiativen, die auf die Menschen zugehen. Es geht um die religiöse Kinderwochen, also wie Glaubensbildung heute betrieben werden könne; weiter gibt es den Kiosk der Kostbarkeiten (Berlin), ein Angebot auf einem Friedhof, das Menschen in ihrer Trauer begleitet und Trost spendet und dann gibt es „Durchkreuzer“ (Bistum Osnabrück), ein fahrendes Projekt, das auf Festivals präsent ist und Menschen ins Gespräch, ins Gebet und in die Kooperation bringt.
Blick über den Kirchturm hinaus
Die Konferenz, die Teil der Initiative „Räume des Glaubens – Space for Grace“ ist und gleichzeitig in Deutschland, Belgien und den Niederlanden stattfand, betonte die europäische Dimension. Das Ziel sei, die Gestalt von Kirche so zu prägen, dass sie „ein Gesicht bekommen für die Menschen in der Welt, in der wir leben“, und das nicht nur auf den eigenen Kirchturm beschränkt.
Austen sieht in der lebendigen Gemeinschaft, die sich in Kassel versammelt hat, einen „Doppelpunkt“: Die Kirche wächst, wenn sie sich den Herausforderungen stellt und aus Gottvertrauen lebt. Er kündigte an, dass es auch in Zukunft weitere Momente des Austausches und der Kooperation geben werde, da die Teilnehmenden Ermutigung und die Freude aus dem Glauben mit in ihre Heimatorte nähmen.
(vatican news/bonifatiuswerk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.